Montag, 9. Januar 2017

Laufen hilft im Beruf

"Laufen ist die schönste Sportart"
"So? Was sind Sie denn von Beruf?"
"Orthopäde!"


Das klingt lustig, hat mit der Realität oft nichts tun. Menschen, die sich bewegen, haben oft weniger Probleme mit ihren Knochen.

"Laut Statistik sind 23 Prozent aller Krankheitstage pro Jahr auf Muskel-Skelett-Beschwerden zurückzuführen.", soll nach NDR Rolf Ellegast, stellvertretender Leiter des IfA gesagt haben.
Bewegung am Arbeitsplatz regt den Stoffwechsel an. Das Gehirn wird mit mehr Sauerstoff versorgt. Mitarbeiter, die Sport treiben, sind über das Jahr hinweg produktiver.
Der Arbeitgeber sollte ein Interesse haben, dass die Mitarbeiter gesund und produktiv sind. Im Berufsalltag gilt Sport immer noch als privates Freizeitvergnügen und wird nicht sonderlich unterstützt.
Auch der Gesetzgeber hat nicht sonderlich viel für Sportler übrig. Aufwendungen für Sport sind im Allgemeinen nicht als Werbungskosten absetzbar.
Dabei dient Gesunderhaltung und Verbesserung der Leistungsfähigkeit als Invest zur Erwerbung, Sicherung und Erhaltung der Einnahmen" (§ 9 Abs. 1 Satz 1 EStG). Hingegen sind Leistungen des Arbeitgebers zur Förderung der Gesundheit der Arbeitnehmer mit bis zu 500 Euro pro Jahr und Mitarbeiter steuer- und sozialversicherungsfrei.
In kaum einem Unternehmen werden die zur Verfügung stehenden Mittel ausgeschöpft. Nicht immer liegt es am Arbeitgeber, sondern zu einem Großteil auch an den Arbeitnehmern.

Was gewinnen wir durch Laufen?

  1. Ausdauer und mentale Stärke: Wir halten durch, während andere Kollegen schon nahe am aufgeben sind. Wir haben den längeren Atem.
  2. Motivation: Wir können uns selbst und manchmal auch andere motivieren.
  3. Ausgeglichenheit: Wir sind durch das Laufen ausgeglichen und abreagiert.
  4. Unerschütterlichkeit: Wir können mit Rückschlägen und Fehlern umgehen. Wir wissen, die Zeit heilt alle Wunden. Aus Rückschlägen lernen wir.
  5. Geradlinigkeit: Obwohl es manchmal äußerst schlechte Randbedingungen gibt, lassen wir uns nicht von der Erreichung unserer Ziele abhalten.
  6. Belastbarkeit: Wir sind belastbar. Läufer sind es gewohn, sich auch einmal durchzuquälen.
  7. Kreativität: Unser Kopf ist frei, sauerstoffdurchflutet mit dem nötigen Weitblick.
  8. Networking: Sportler sind gut vernetzt.
  9. Selbstreflektion: Läufer können mit  Begriffen wie Qualität, Kosten und Zeit aus eigener Trainingserfahrung etwas anfangen.
  10. Ehrgeiz: Läufer wollen sich entwickeln, besser werden und weiter kommen. Sie wissen, ohne Fleiß keinen Preis und arbeiten fokussiert an sich.
  11. Selbstmanagement: Wird das Training regelmäßig durchgeführt, muss es in den Tagesablauf eingeplant werden. Keiner sagt uns, wann, was und wo wir trainieren. Wir müssen uns selbst kümmern.
  12. Gesundheit: Sport ist ein Invest in den Körper. Durch Sport bleiben wir lange berufstätig und sind selten krank, wenn wir moderat und vorsichtig trainieren.
  13. Effizienz: Sport ist ein Spagat zwischen zu wenig und zu viel trainieren. Eigentlich ist die Mitte genau richtig. Gute Sportler können mit genau dem richtigen Einsatz viel erreichen.
  14. Balance: Leistung erbingen und Regeneration befindet sich bei guten Sportlern im Gleichgewicht.
  15. Vorbereitung und Zielorientierung: Sportler wissen sich vorzubereiten und auf ein Ziel hinzuarbeiten.
  16. Soziale Kompetenz: Sportler umgeben sich gerne mit Besseren. Sie wissen, dass wir davon lernen können. Sie sind uns ein Vorbild, für das was ein Sportsmann erreichen kann, selbst wenn diese auch nur mit Wasser kochen.

Gemeinsamkeiten von Sport und Beruf

In Hochlohnländern haben Arbeitnehmer in der Regel eine gute Work-Life-Balance. Dies liegt vor allem daran, dass diese zumeist erstens nicht unterbezahlt sind und zweitens einen Arbeitsvertrag mit Gleitzeitregelung haben. Sie haben also stets die Möglichkeit auch für ihre sportliche Aktivitäten Zeit im Tagesablauf vorzusehen, da sie nicht komplett fremdbestimmt sind. Ob sie es auch tun, ist Geschmackssache.

Beruf und Sport liegen in allen Belangen des Arbeitsalltags nicht weit auseinander. Sie ergänzen sich förmlich. Was wir an Ausdauer, Kraft und Energie beim Training sammeln, können wir ganz gut bei der Arbeit einsetzen. Aber können wir auch umgekehrt davon profitieren, was uns die Arbeit beschert?
Na klar, ziehen wir einen Vergleich:
Erfolgreiche ProjekteErfolgreicher Sport
AnforderungsmanagementAuswahl einer Disziplin, Zielsetzung Laufzeiten, Laufeventplanung
Pflichtenheft, ProjektplanTrainingsplan
Projektmanagement, -organisationZeitmanagement, Protokollierung des Trainings, Abgleich zwischen Soll- und Ist (Zeit, Umfang, Ressourcen, Qualität)
Tools, TechnologienSportportal, Apps, Wearables, Ausrüstung
Know How, Architektur, WiederverwendungTrainingsmethoden, Altersgerechtes Training, Ernährung, Ausrüstung, Zusammenspiel
Kommunikation, Informationsweitergabe,SchnittstellenForen, Zeitschriften, Social Media, Lauftreffs, Vereine, Laufpartner, Arzt
Abnahme, ProjektendeWettkampf, Herausforderung
Lebenslanges Lernen bis zum beruflichen AusscheidenLebenslanges Lernen bis zum Lebensende
ÄnderungsmanagementKonstruktive Impulse oder unvorhersehnbare Ereignisse und Störfaktoren: Verletzungen, Krankheit,
BudgetAufwand und Nutzen

Meine These: Wer erfolgreich Sport treibt, ist auch beruflich erfolgreich. Umgekehrt, wer erfolgreich im Beruf ist, hat das Potenzial erfolgreich im Sport zu sein.

Und damit bin ich nicht allein:
 Runtastic CEO on Why Athletes Are Winners - On the Pitch and in the Board Room

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