Montag, 9. Januar 2017

Lernen von Human-Ressource-Managern

Trainer sollen Feedback zum Leistungsfortschritt  geben und vor allem motivieren. Wie aber sagt man seinem Schützling, dass er heute nicht so berauschend war?

Schauen wir den Personalern einmal über die Schulter, wie sie Arbeitszeugnisse verklausulisieren. Die Kunst dabei ist, quasi Schulnoten zu verteilen, ohne dass der Mitarbeiter sich nicht auf den Schlips oder die Bluse getreten fühlt.

stets zu unserer vollsten Zufriedenheit
sehr gut
stets zu unserer vollen Zufriedenheitgut
zu unser vollen Zufriedenheitvollbefriedigend
stets zu unserer Zufriedenheitbefriedigend
zu unserer Zufriedenheitausreichend
insgesamt/im Großen und Ganzen zu unserer Zufriedenheitmangelhaft
hat sich bemüht/führte die übertragenen Aufgaben mit großem Fleiß und Interesse durchungenügend

Beim adidas miCoach Sportportal ist auch so ein Ansatz gewählt worden. Dort gibt es das Feedback eines virtuellen Trainers, der bewertet, wie gut wir uns an die Vorgaben, sprich die Herzfrequenzzonen gehalten haben. Eigentlich gibt hier kein hartes Urteil. Alles wird weichgespült. Dabei wäre es viel lebendiger, wenn der Trainer sich nicht an die sieben zur Verfügung stehenden Floskeln halten würde. Ich schlage vor, mit dem Anwender in Dialog zu treten. Ich wünsche mir eine Art "miSiri" oder "miCortana" in miCoach. Sie würde mich dann zu ein paar Eckpunkten des Trainings befragen, welche sie nicht aus den letzten Trainingsdaten herauslesen kann. Wie schwer ist es mir gefallen? Warum gibt es Abweichungen beim Training? Gab es Hindernisse? Gesundheitliche Probleme? etc. und dann je nach Antwort eine Empfehlung abgibt, ggf. auch den Trainingsplan anpasst.

miCoach könnte noch viel interaktiver und beratender gegenüber den Anwendern agieren. Ein bisschen Mut, das Weichspülen zurückfahren und eine gute Recherche, Diagnose, Big data Analyse und künstliche Intelligenz aufbauen und dann ist der Name "miCoach" gerechtfertigt.

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