Samstag, 28. Oktober 2023

Der Stein des Todes von Margarete von Schwarzkopf

Interessant ist, dass wir nebenbei beim Lesen von "Der Stein des Todes" von Margarete von Schwarzkopf noch ein paar interessante Orte und Naturwunder erfahren, die Wanderern wie mir das Herz höher schlagen ließen. Eine 16km lange Schlucht zum Beispiel. Doch es gibt auch noch andere Abgründe im Buch.
Nach so langer Zeit einen Dieb fassen zu wollen, der ein archäologisch wertvolles Artefakt entwendet hat, ist etwas schwierig. Ein kalter und wenig klarer Fall, scheint es. Doch der Einbruch ist wohl eher ein Indiz, dass jemand Familiengeheimnisse weiterhin als Geheimnis sehen will. Spuren werden verwischt. Aber führen gerade solche Aktionen dazu, dass der Fall interessant und akut wird?
Ein wenig erinnert mich der Krimi an das Spiel Cluedo. Hat Herr Blum in der Bibliothek mit der Rohrzange Graf Eutin erschlagen? Ganz so direkt lauten die Fragen natürlich nicht. Die Ermittlerin reist zu allen möglichen Bekanntschaften und Nachfahren von dem beklauten wie auch gemeuchelten Archäologen und stellt Fragen, wie: Was können Sie uns über Herrn Blum sagen? Ich mag ja Bücher, die ihren eigenen Stil haben. Hier wird im Vergleich zu anderen Krimis, die sprichtwörtliche Suche im Heuhaufen in Szene gesetzt. Die Ergebnisse der Ermittlung können leicht beim Lesen durch die vielen Nebensächlichen und Personen untergehen. Das ist auch zugleich eine große Schwäche vom Buch. Es hat etwas von Cosy Crime, wo nicht die Tat sondern das Drumherum den Unterhaltungswert bildet oder bilden sollte. Leider ist das nicht mein bevorzugtes Genre. Als ich den Klappentext zur Buchbeschreibung gelesen hatte, hatte ich eher gehofft, mehr im Sinne einer Schatzsuche, vielleicht sogar Anna als Diana Jones zu erleben. Doch es kam anders, wie immer im Leben. Ist das Buch nun dadurch schlechter zu bewerten, oder sollte ich es sachlich sehen? Ich entscheide mich für sachlich. Das Buch ist schon logisch und stringent aufgebaut mit Kapitelüberschriften die bereits Lust machen, mehr darüber zu erfahren. Trotzdem musste ich das Buch in Etappen lesen. Sehr viele Stellen der "Muss ich nicht wissen" - und "Muss ich mir nicht merken"-Information habe ich überblättert. Das Buch ist anstrengend zu lesen bei der recht kleinen Schrift und der Ausschmückung mit vielen Details. Doch mir wird schnell klar, an der Scheibe klebt quasi Blut. Scheibenkleister!

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