Sonntag, 8. Oktober 2023

3 Länder Bodenseemarathon 2023

Zapperlot, mit so schlechten Voraussetzungen bin ich ja noch nie angetreten. Gestern plagte mich solch Muskelkater, dass ich Bedenken hatte, überhaupt 5 Minutentempo laufen zu können. Heute morgen war es etwas besser, aber auf jeden Fall einschränkend. Ich rechnete bei jedem Schritt mit Schmerzen. Zum Glück ging es überraschend gut. Es war sogar 4:45 drin.

Jedoch wurde es ab 36 km brenzlig. Meine Beine waren nah davor den Dienst zu quittieren. Durch Temporausnahme kontte ich das schlimmste verhindern und ich verlor auf den letzten Kilometern den herausgelaufenen Vorsprung.

Am Ende kam ich als 14. in meiner Altersklasse und eine Zeit von 3:30:34 ins Ziel. Nicht ganz Sub, aber unter den Voraussetzungen kann ich sehr glücklich sein.


Es ist ein sehr abwechslungsreicher Lauf. In der Schweiz sind zwar weniger Zuschauer, aber richtig tolle Stimmungsnester. Beliebt ist auf mit den Schweizer Nationalfarben auf bemalten Ölfässer zu trommeln. Auch eine Band war da. Am Grenzübergang von der Schweiz nach Österreich wurden wir auch nett verabschiedet. 
Mitgelaufen ist auch ein Jongleur, der due ganze Zeit drei Bälle rotierte. Ein Läufer trug ein Shirt mit 10 Marathons in 10 Tagen. Da vergaß ich glatt, dass Muskelkater hatte.
Diesmal hatte ich jede Menge Läufer um mich herum, die auch tatsächlich durchgehalten haben. Viele haben mich überholt. Ich habe auch allen Mut gemacht durchzuhalten. Tja, ist halt kein Wettkampf und Pacer sind halt zum Pacen von anderen da. Ein Afrikaner meinte, Pacer werden als Busfahrer bezeichnet. Einmal eingestiegen, gibt es kein Aussteigen mehr. Sehr schönes Bild. Nur, dass der Afrikaner nicht eingestiegen ist. Die erste Hälfte bin ich etwas schneller eingestiegen als geplant, da es unerwartet gut lief. Es war auch gut so, denn am Ende brauchte ich die Zeit. Es gibt zwar keine langen Steigungen, aber immer wieder so Brückchen, wo es hoch und runter ging. Gar nicht gut bei Muskelkater. 
Der letzte Marathon in diesem Jahr. Ein sehr interessanter mit malerischer Kulisse. Sehr gute kenianische Läufer starten hier, um Geld zu verdienen. Streckenrekorde werden angekündigt und dann um 10 Sekunden verbessert. Dann kann man nächsten Jahr mit noch mal 10 Sekunden wieder abräumen. Sagenhafte Geschwindigkeit, aber wie Jan Fitschen in seinem Podcast festgestellt hat, sind die anatomischen Voraussetzungen der Kenia einfach anders als die der Europäer.  Vergleicht mal die Waden. Weniger Gewicht ist ein Vorteil. 
Was ich beim Start beobachten konnte ist, das hier unglaubliches Gezappel war zum Aufwärmen. Also Kraftübungen, Koordination, Einlaufen ist bei den üblichen Amateurläufen nicht ne halbe Stunde vor dem Start notwendig. Das sind vermutlich die, die wir zum Schluss ab Kilometer 30 eingesammelt haben. Überpaced, übermotiviert, oder gar unerfahren. 
Heute, wäre ich nicht als Pacer angetreten, wäre ich auch nicht schneller gelaufen, eher langsamer aus Vernunftsgründen. 
So aber, habe ich meinen Job gemacht und abgeliefert. Aus gesundheitlichen Erwägungen ist das nicht zur Nachahmung empfohlen.

6364 Läufer/innen waren angemeldet.
Gemeldet für Marathon waren 1237.

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