Montag, 31. Oktober 2022

Das letzte Vermächtnis von Ernst Jakob

Zu Beginn gibt es eine Anmerkung zu den Orten der Bibliothek Alexandrina im Buch.

Dann geht es los. So richtig warm mit den Charakteren bin ich anfangs nicht. Ein paar Handlungen der Protagonisten hätte ich wohl so nicht gemacht. Ohne Skrupel, wie sähe dann unsere Welt aus, wenn sich jeder Erpressen ließe. Was ist ein Menschleben wert, oder das eines unbezahlbaren Goldschwerts, oder das Ägyptische Museum? Ich schmunzele über den Humor, weil der erpresste Professor beim Ägyptischen Museum kaum ausgesprochen wieder zurückrudert und gewisse Artefakte aus dem Museum ausschließt. 

Amüsant fand ich auch als der ägyptische Sprengstoff zum Einsatz gekommen war. Gefallen hat mir auch Daniel. Daniel  trägt offenbar nicht umsonst seinen Namen und wird sogleich als Assistent befördert. Ein Seher oder in manchen Augen auch ein Hingucker! 

Die britische "Ami-Schlamp..." alias Indiana Jill ist immer in der Nähe und teilt schlagkräftige Argumente und arge Schläge gegen arabische Einzeller aus. Bei "Vin Diesel" allerdings ohne Wirkung. Apropos Wirkung, Jill stellt an sich selber fest, dass sie einer der Personen ist, die die Bedienung in einem Restaurant nicht bemerken würde. Und doch wohnt in ihr ein Talent in ausweglosen Situationen zu wissen, wie es weitergehen könnte. Es ist wie bei Monster AG. Irgendwo ist immer eine Tür.

Die Entführer sind gut informiert. Durch wen, frage ich mich? Die Wissenschaftler verschwenden keine Zeit für Überlegungen, sie wissen, die Wände haben Ohren auch wenn sie 70cm dick sind, es gibt überall ein Loch, welches man übersieht, wenn man nicht danach sucht.

Es gibt in dem Buch jede Menge Rätsel und geheime Räume, die nur auf ihre Entdecker warten, um sie ins Jenseits zu befördern. 

Das Buch hat viel von der Machart aus der Dan Brown Bücherschmiede. Nur Robert Langdon ist hier eine wehrtüchtige Frau mit einem Team aus ebenso abenteuerlich veranlagten Helden. Diese kommen nicht zu kurz und wir lernen sie immer besser kennen, weil die Charaktere sich auch erst mit gemeinsamen Herausforderungen richtig kennenlernen.

Die Bösewichte sind lästig wie Fliegen. Aber ohne sie bestünde für unsere Helden wohl kein Grund zur Eile.

Ernst Jakob hat eine rasante Geschichte voller teils wahrer Entdeckungen beschrieben. Lernen und Unterhaltung schließt sich nicht aus. Er hat damit meine Erwartung übertroffen und bekommt dafür 6 Sterne für außergewöhnliche Bücher.

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