Samstag, 19. Februar 2022

Der Narr tut, was er nicht lassen kann; der Weise lässt, was er nicht tun kann

Ich tat es wieder und las Teil 3 der Chroniken von Ereos. Alle guten Dinge sind schließlich drei. Wird es gelingen, die Schatten hinters Licht zu führen? Oder werden die Schatten länger, da noch drei weitere Bände geplant sind?

Am Anfang des Buches gibt es, wie bei allen Bänden bisher, einen Rückblick, was bisher erreicht wurde. Zusammengefasst wären das Brände, Gestank, Leid, aber auch mehr Glück als Verstand.

Witzig fand ich, dass es einen Charakter gibt, der so oft seinen Namen wechselt, wie Freudendamen ihre Unterwäsche.

Die Stadt Yl erinnert mich an Buchhaim, die Stadt der träumenden Bücher. Die Assassinen erinnern mich zum einen an fehlgeleitete Scythe, die der Überbevölkerung von Ereos entgegenwirken und zum anderen an eine Ausbildungsstätte, angelehnt an Hogwards, nur hier in der Unterwelt. Der närrische Narr Alas erinnert mich an den Joker aus "Das Kartengeheimnis". Derartige Vergleiche passieren leicht, wenn man wie ich zu viele Bücher gelesen hat.

Besonders ist an dieser Ereos-Buchreihe, dass im Grunde jedes Buch den Leser durch die vielen Seiten zieht, ohne, dass es langweilig wird. Bei so Endlos-Serien habe ich häufig den Eindruck, dass der Autor eine anfangs nette Idee so dünn ausrollt, dass es allenfalls für den Pizzaofen taugen mag. Wobei sogar in diesem Fall sechs Bände geplant sind, und ich gerade auf halber Strecke bei dem Dritten bin. Daher bin gespannt, was in Ereos so alles passiert und das Tempo der Ereignisse weiter so anhält.

Der Kontinent Ereos scheint mir nicht besonders groß, denn es ist schon beachtlich, wie viel bekannte Charaktere mir über dem Zeh laufen. Zum Beispiel, der Typ, der über und über mit Zehen behangen ist. Ich sollte sicherheitshalber meine nachzählen. Eins, zwei, ... dabei geht mir ein Lied nicht aus dem Kopf: "Wenn feurig Schein...". Schrecklich diese Ohrwürmer in dem Buch. Ein bisschen selbst wahnsinnig zu sein, ist Grundvoraussetzung für dieses Buch. Optional tut es auch, selbst einen Schatten zu haben oder ein Narr zu sein, so viele Bücher aus dem hintersten Regal der Bibliothek von Yl zu lesen. Mist, jetzt habe ich mich verzählt oder eine Zehe ist mit einer Unbemerkt-Glyphe gekennzeichnet worden. Egal, die Delon-Frage ist doch, was es mit dem Titel des Buches auf sich hat. Die namenlosen Türme werden gegen Ende des Buches thematisiert.

Persönlich fand ich die Szenen mit den Göttern nicht so interessant. Vermutlich fehlt mir der Glaube. Zudem bin ich nicht so ein Freund von Gemetzel, aber was das Ganze wieder aufwiegt, ist der schöne Blumengarten mit Giftpflanzen, geheime Seen, versteckte Türen und die rein zufällige Zusammenstellung der Heldentruppe. Als Wiederholungsattentäter stürze ich mich nun auf vierten Ereos-Teil von Benjamin Keck.

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