Sonntag, 5. Dezember 2021

The Backup Link: Cyberella von Roland Hebesberger

 

Wie premium ist das denn?

Eine abtrünnige Europol Mitarbeiterin, die etwas dort gestohlen hat, ist damit für Geheimdienste interessant.

Wir wissen mittlerweile aus dem ersten Band, wer die Flüchtige ist und wo sie ist, freilich bei der anarchistischen Hackertruppe FLFA: Freies Leben für alle.

Sie planen einen groß angelegten Angriff auf die Geheimdienste.

Doch wieder muss der Plan im Verlauf angepasst werden, u.a. ist auch Wechsel auf Plan B nötig. Flucht, Schusswechsel, Verrat, alles für die Katz und Mäuschen. Zum Glück gibt es ja noch das Backup.

Die Idee KI gegen KI gibt der Geschichte nun die richtige Würze bzw. macht sie gegenüber dem ersten Teil besonders, worin die KI eher eine Nebenrolle bekleidete.

Ich bin es in Büchern gewohnt, auch die dunkle Seite nachzuvollziehen, die bei genaueren Hinsehen gar nicht so dunkel ist, sondern es gibt Motive, die durchaus nachvollziehbar sind. Ich ziehe den Vergleich mit dem Buch Tul, Die ersten Monate, oder der Klassiker Robin Hood, wo wir mit Gesetzlosen sympathisieren.

Was im Buch von Roland Hebelberger jedoch noch viel mehr raus kommt, ist die Scheinwelt innerhalb der anarchistischen Untergrundorganisation: Der Systemdenker, der Markenklamotten trägt, der Freiheitshacker, der mit der Organisation ganz andere Pläne verfolgt, die Mitstreiter, die Anarchie fordern, doch im Grunde nicht Anarchie vorleben, sondern mit den gleichen Mitteln ihrer Gegner organisiert kämpfen. Motto: Meine Regeln gelten nicht für mich. Ein Grundproblem unserer Gesellschaft. Ihr seht schon, es ist ein Buch, welches nachdenklich machen kann. Den meisten Lesern wird jedoch für das Grübeln gar keine Zeit bleiben.

Der ganze Thriller ist rasant, Adrenalin pur. Eine gelungene Fortsetzung, die wieder andere Akzente setzt, als der erste Teil. Ich weiß nie genau, was mich erwartet, wie hinterhältig.

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