Der Roman beginnt mit einem Prolog, der von einem polizeilich gesuchten kranken Blinden Passagier auf der MS Ocean Queen erzählt. Er hegt einen Haß gegen Deutsche.
In seiner ungemütlichen Zelle macht er eine Entdeckung.
Dann lerne ich im ersten Kapitel Angie, ihren Mann Claus und einen Parapsychologen Faller kennen. Um die Handlung mit den Worten von Angie zu beschreiben: »Esch ... ist sehr inre... terre ... schpannend.«.
Es passieren merkwürdige Dinge und irgendwie scheint das Schiff ein Eigenleben zu haben. Oder liegt es an den Getränken, die im Übermaß konsumiert werden.
Was jedoch real ist, dass jemand sich verkohlt hat und jemand anderes auf der Jagd ist. Tote Leben länger. Es wird undurchsichtig, für manche Horror, für mich ein Spuk. Haben all die Menschen einen Schatten? Mit jeder Seemeile kommen neue Erkenntnisse hinzu. Zusammengesetzt ergibt sich jedoch noch kein vollständiges Bild und das macht die Spannung im Buch aus. Ich wollte weiterlesen, trotz Qualm, trotz Trunkenheit, trotz komischer Beziehung, trotz Mystik, trotz der Vergangenheit des Schiffs, trotz Seekrankheit, trotz verlängerter Erbsensuppe, weil ich vermutete, dass ich das ganze Ausmaß des Eisbergs noch nicht gesehen habe und vieles noch unter der Meeresoberfläche an genialen Einfällen des Autors keucht und fleucht. Blut, Maschinengewehrsalven, Bombenen... und dann fragt der Faller: "Alles in Ordnung?".
Bis auf das Ende fand ich tatsächlich alles in Ordnung. Ich mag keine offenen Enden. Ich habe schon in den letzten Kapiteln gespürt, dass sich die Szenen wiederholen, sich die Handlung im Kreis dreht und kein Abschluss gelingt. Ein Verrat und Todesopfer im Krieg sind für mein Empfinden kaum eine Reportage wert. Daher kann ich Claus Motivation nicht ganz nachvollziehen einem ehemaligen Spion hinterherzulaufen.
Was ich beachtlich fand, dass es dem Autor Hohlbein gelungen ist, die Vision und die Gegenwart so zu beschreiben, dass ich mir stets die Situation, Raum und Zeit vorstellen konnte.
Zu dem Buch wünschte ich mir einen Nachfolgeband.
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