Der Name des Autors Joe Black erinnert mich an den Film "Meet Joe Black". In der Tat liest sich das Buch geschmeidig wie Erdnussbutter. Das Cover verkündet bereits, dass es sich um einen Abenteuer-Roman handelt. Was ihr aber nicht wisst, ob sich dieses Abenteuer lohnt. Genau das habe ich mich auch gefragt und ein Abenteuer wäre auch kein Abenteuer, wenn wir wüssten, dass es eines ist. Ein Abenteuer braucht einen spannenden Prolog. Jo, den haben wir. Es geht um die Auflösung, des geheimnisumwitterten Templerordens. Allein der Name "Templer" löst bei mir Erinnerungen an viele Abenteuer aus.
Welche Errungenschaften aus den Kreuzzügen konnten die Zeit zu überdauern, haben es nach Europa geschafft und sind dort irgendwo versteckt. Womöglich in Frankreich, oder doch nicht? Was ist mit China? Ausgrabung in China förderten zu Tage wie weit sich die Templer verritten haben!
China ist nicht der einzige Ort, den wir in diesem Abenteuer kennenlernen. Es gibt viele kurze Kapitel, Ortswechsel sowie Zeitsprünge und ihr ahnt es, es wird sich vermutlich alles zusammenfügen.
Mir fällt auf, dass der Autor ziemlich oft etwas oder jemand abfackeln lässt. Sogar Steinhäuser in Syrien sind abgebrannt. Wie kann in einem Land, wo Holz Mangelware ist, alles brennen?
Weiterhin ist auffällig am Plot, dass es nicht klassischerweise einen Protagonisten gibt, der die Geheimnisse nacheinander aufdeckt. Es wird eher realistischerweise als Zusammenspiel mehrerer Situationen und Personen entwickelt.
Besonders gelungen war, wie die historischen Szenen in der Vergangenheit mit denen der Neuzeit abwechselten.
Es wird eine Vorstellung von Syrien im Kriegszustand vermittelt, geprägt von psychochologischer Kriegsführung, Sklavenhandel, Schwarzmarkt, Plünderung, Vergewaltigung, Entführung und Milizen. Ich ahne, dass dies nicht fiktiv ist, sondern das Buch 1:1 die vorherrschenden Abgründe in dem Land aufzeigt, die letztlich zu der Flüchtlingswelle nach Europa geführt hatte.
Ein Land im Untergang, wie einst Babylon.
Die spannende Frage ist, was finden die Archäologen über die sagenumwobene Stadt Babylon heraus trotz der widrigen Umstände. Oder war es nur ein Hotel? Ein Mythos!
Das Buch arbeitet ein wenig zu viel mit Cliffhanger am Ende eines jeden Kapitels. Das wirkt für mich sehr konstruiert und erinnert mich stets daran, dass die Geschichte effekthascherich gestückelt wurde. Was zuviel ist, nervt auf Dauer.
Der Hintergrund der Handlung erinnert mich vom Grad der Spannung und der "Indiziensuche" an "Illuminati" von Dan Brown. Die Geschichte ist zwar fiktiv, aber an wahren Begebenheiten angelehnt ohne Anspruch auf historische Korrektheit. Wichtig ist, was wir letztlich glauben.
„Gott weiß, wer unrecht hat und wer gesündigt hat, und bald wird Unglück über die hereinbrechen, die uns fälschlich verurteilen. Gott wird unseren Tod rächen. Herr wisse, daß in Wahrheit alle, die gegen uns sind, von uns zu leiden haben werden.“
Jacques de Molay
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