Dienstag, 31. August 2021

Keeper of the Lost Cities Der Aufbruch von Shannon Messenger

Keeper of the Lost Cities. Der Aufbruch ist der erste Teil einer
Fantasy-Abenteuer-Reihe der Bestseller-Autorin Shannon Messenger.
Wer Abenteuer liebt und Magie, ist hier richtig.
Dieses Buch ist voll gepackt mit phantastischen Momenten, die vor lauter Spannung die Seiten nur so dahin fliegen lassen. Ich habe Sophie kennengelernt und das junge Mädchen war mir sofort sympathisch.
Die zwölfjährige Sophie ist ein Wunderkind, sie geht bereits in die 12. Klasse. So richtig passt sie nirgends rein, Freundschaften schließen fällt ihr sehr schwer. Mit ihrer Gabe, die Gedanken der Mitmenschen zu lesen, ist sie überfordert. Sie muss es ausblenden, da es ihr Kopfschmerzen bereitet.
Mit ihrer Familie kann sie nicht darüber reden. Sophie fühlt sich völlig fehl am Platz, mit ihr stimmt was nicht.
Dann lernt sie Fitz kennen, der ihr unglaubliche Dinge erzählt. Sophie gehört nicht in diese Welt, er offenbart ihr ein großes Geheimnis.

Es ist mir unerklärlich, warum dieses Buch erst jetzt ins deutsche übersetzt wurde. Wo hat es so lange geschlummert?
Das Cover ist etwas ungünstig gestaltet, da es eher den Eindruck macht, es sei ein Kinderbuch mit den bunten Figuren. Es wirkt auf den ersten Blick nicht sehr magisch. Man muss nur die ersten Seiten lesen, dann ist man sofort gefangen vom tollen Schreibstil.

Ich bin restlos begeistert, die Geschichte ist magisch und verzaubernd. Die Elfenwelt ist von der Autorin genial zu Papier gebracht, sie hat eine unglaubliche Phantasie. Sie muss eine magische Feder besitzen, um auf so geniale Ideen zu kommen.
Es gibt Szenen und Dialoge, da habe ich schallend gelacht und wäre gerne dabei gewesen. Die Fabelwesen bieten viel Abwechslung, zusätzlich erlebt man actiongeladene Momente.
Das Buch ist ab 11 Jahre empfohlen, auch Erwachsene haben daran ihre helle Freude. Es wird einem ein großes Spektrum an Emotionen geboten, sämtliche Definitionen davon kommen im Buch vor. Es handelt von Freundschaft, Vertrauen, Neid, Liebe, Trauer, alles geht atemlos ineinander über.
Ich habe mit Sophie gezittert, gelitten, geweint und viel gelacht. Dieses Mädchen hat mich mit seiner Geschichte fasziniert. Ich bin sehr froh, dieses Buch gelesen zu haben und freue mich auf die kommenden Fortsetzungen.


arsEdition Verlag
Genre: Kinder & Jugendbücher
Ersterscheinung: 30.08.2021
ISBN: 9783845845364
Empfohlenes Alter: ab 11 Jahren
Buch 512 Seiten
Übersetzt von Doris Attwood





Müller: Ein Psychogramm von Christian Knoche

Wer therapiert wen?

Es fängt an mit einem Selbstgespräch von Robert Müller. Wobei, ist es vielmehr ein Gespräch mit uns Lesern, oder nur der Psychologin? Egal, Robert Müller versteht seine Psychologin nicht und worauf sie hinaus will. Daher muss er weit ausholen und kommt daher von Hölzchen auf's Stöckchen. Seine Strategie alle zu vereinnahmen, dabei fühlt er nichts. Meint er. Er versucht seine Zuhörer zu therapieren. Und es gelingt, ich fange an mir Fragen zu stellen:
Wer ist das Opfer? Der Täter, der eigentlich Opfer ist, der die Täter zum Opfer macht?!
Nimmt die Justiz Täter in Schutz und entscheidet im Zweifel für den Angeklagten. Kann Selbstjustiz ein Mittel sein? Laufen Hilfeleistende, wie die Psychiaterin, Gefahr, zum Opfer zu werden. Kann sie helfen? Ist irgendjemanden zu helfen? Wegsperren, die Opfer, die Täter, am besten alle zusammen... Das Darwin'sche Prinzip wird's richten. Täter richten Täter und irgendwie sind alle Opfer.
Das Buch macht darauf aufmerksam, wie schnell ein geregeltes Leben von gut situierten Menschen durch ein Ereignis, welches sie nicht beeinflussen konnten, aus den Fugen geraten kann. Eine Abwärtsspirale ist leichter beschritten als wieder aufwärts. Zugpferd der abwärtsführenden Aktionen ist das Streben nach Gerechtigkeit, oder in anderen Augen Vergeltung und Rache. Was muss ein Mensch aushalten, was sollte er sich nicht gefallen lassen? Wie muss sich die Gesellschaft aufstellen, um Täter zu bestrafen und nicht die Opfer? Wie wird ein Richter entscheiden, wenn ein Opfer auch Täter ist? Und wie können wir eine persönliche emotionale Verwicklung vermeiden - ich meine zum einen notwendiges Mitleid und Mitgefühl aufbringen, um die Situation einzuschätzen und auf der anderen Seite Abstand, damit es uns nicht runterzieht.Und am Ende ist alles gut? Das Buch liefert keine Antworten und macht mich zum Opfer. Ich hätte mir eine neue Erkenntnis oder Unterhaltungswert gewünscht, gerade mit dem direkten Vergleich zum "Todesengel". Einen ähnlichen Hintergrund hatte ich bereits gelesen in dem Buch "Todesengel" von Eschbach. Das Buch von Christian Knoche ist deutlich kürzer mit etwas über 200 Seiten.

Zusammenfassend ergibt sich eine Gesamtbewertung von vier Sternen für die Sensibilisierung eines schwierigen Themas. Vielleicht gelingt es einem Leser ja, einige der gestellten Fragen zu beantworten, wo uns das Buch bewusst alleine lässt.