Dienstag, 25. Mai 2021

Das Geheimnis des Bussards von David Reimer

Süßer die Glocken nie klingen

Das Buch "Geheimnis des Bussards" von David Reimer erinnert zunächst an die Abenteuer von Indianer Jones. Dr. Henry Voigt ist hier der gediegene und anerkannte Archäologe. Wir erfahren von seinen Verdiensten im Buch, weil es schon zwei weitere Bände gab, wo er positiv mit seinen Entdeckungen in der Szene aufgefallen ist. Indianer Jones heißt übrigens sehr ähnlich: Dr. Henry Walton Jones Jr. Nomen est Omen und so gibt es sehr viele Elemente: Eine Spur Naivität mit ungezügelter Neugier, eine Frau mit der man stundenlang stehen kann, aber für die gerade keine Zeit ist, ein technischer Experte, der den Plan für mies hält, viele böse Mienen zum rätselhaften Spiel und verschollene Artefakte.

Genial ist, dass wir als Leser zu Beginn von einem Piraten einen kryptischen Text bekommen. Wir können immer miträtseln, was dieser wohl bedeuten könnte. Wie würde ich vorgehen? Wo würde ich nur anfangen? Ich war mir sicher, wenn ich den Anfang gelöst habe, dann sind die weiteren Hinweise im Text ein Kinderspiel. Aber aller Anfang ist schwer?

Es gibt Nebenbuhler auf der Schatzsuche, die mal einen Schritt voraus, mal im Hintertreffen sind. Dann ist da aber auch etwas in den Buch von der TV Serie "24". Henry hat nur 24 Stunden Zeit, ein Rätsel zu lösen und wird quasi erpresst mit der Entführung seines Freundes.

Damit ich hier nicht zu viel verrate, verschlüssele ich den nachfolgenden Buchinhalt: "Der Anhänger empfängt einen geheimnisvollen Anruf. Es ist ein Auftrag mit einer schlechten Nachricht: Spaghetti Carbonari sind aus. Nur eine Spur Tomatensoße zeugt vom rauschenden Festgelage. Nach dem Fest erfolgt die Erkenntnis: Zuviel geistreiche Getränke wurden im Kloster von Bruder Ibrahim ausgeschenkt. Ein Mann erzeugt einen See. Jemand wirft den ersten Stein und wird zur Legende. Es ist Celine, die anschließend einen Fluß aus ihrer Seele heult. Das Geheimnis des Bussards wird zur Nebensache, denn die Apocalypse ist nah: Kein Taschentuch dabei!"

Wenn ihr herausfindet, was ich hier versteckt habe, dann seid ihr bestens gerüstet für dieses fulminante Abenteuerspektakel von David Reimer.

Gleich mit dem Prolog, den ihr in der Leseprobe findet, ist die Spannung da. Was ist aus den Artefakten des Piraten geworden. Was ist aus dessen Botschaft geworden?

Später ergeben sich weitere Fragen. War La Buse überhaupt ein schnöder Pirat, oder ein genialer Vordenker, der einfach nicht in seine Zeit gepasst hat.

Zudem gibt es ein Phantom, ein Geheimbund, ein Mafia-Boss, ein Entführer und natürlich gehen einem Glocken von Celine, die gerade Männern nicht aus dem Kopf gehen. Viele Schatzsucher haben sich bereits versucht und der Zahn der Zeit verwischt immer mehr Spuren vom einstigen Pirat. Wir müssen schnell sein. Das Buch ist in der Tat mit seinen 361 Seiten gut und schnell zu lesen.

Zum Schluss entdecke ich noch wahrscheinlich ungewollte Bezüge zu Tolkiens Herr der Ringe: "Du kommst nicht vorbei", "Mein Schatz".

Das Buch bereichert, aber auf eine andere Art wie das Cover vermuten lässt. Es ist nicht nur Gold was glänzt, sondern auch dieses Werk, welches gut durchdacht bis zum Ende ist. Das liegt mitunter daran, dass hier ein fiktive und reale Elemente grandios vermischt wurden. Was wahr und und was erfunden erfahren erfahren wir zum Schluss in "Nachwort/Wissenswertes".

Als Quereinsteiger in diese Abenteuerreihe bin ich gut zurecht gekommen, aber jetzt muss ich mich um die Entschlüsselung richtigen Botschaft von La Buse kümmern. Die hat nämlich "die Welt" online veröffentlicht nebst weiteren interessanten Bildern: "Wer das versteht, hat den Schlüssel zu fünf Milliarden Euro". Versucht es gar nicht, mein Schatz!

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