Auf dem Weg in eine Illusion
Nun für mich hat die Handlung sehr viel Ähnlichkeit wie der typische Verlauf einer Alkoholsucht: Im Beruf läuft es nicht so glücklich. Die Wertschätzung des eigenen Talents fehlt. Eine Bekannte scheint mehr Erfolg im Leben zu haben. Sie kann sich alles leisten, scheint immer gut drauf zu sein. Keine Sorgen, keine Nöte und sie wird von den Menschen wahrgenommen. Was macht sie anders? Sie trinkt und arbeitet für eine unbekannte Firma. Warum nicht das Gleiche machen, es scheint ja erfolgversprechend zu sein. Mit den ersten schwindligen Schritten tritt sogar ein Mann mit feurigen Blicken in ihr Leben. Sie hat ihn sich schön und anziehend getrunken. Er warnt sie aus Liebe (oder ist es Mitleid?) sie möge abbrechen und nicht diesen Weg weitergehen. Es gibt in der Welt der Illusion nicht nur Party, sondern auch Bösartigkeit und Strippenziehen, die die Abhängigen ausnutzen, aussaugen und grau aussehen lassen, wie eine jahrhunderte Jahre alte Statue. Wir fiebern alle mit oder wenden uns ab mit der Person, die sich uns entfremdet. Sie tut unerklärliche Dinge, wirkt oft abwesend. Ihrer Bühnenpräsenz scheinen ihre Eskapaden zuträglich zu sein. Sie vermag es zu schweben, die Emotionen zu internalisieren und durch einen verzaubernden Tanz auf das mittlerweile frenetische Publikum zu übertragen. Wie lange noch? Wird sie der dunklen Seite, den Abgründen mit ihren Kreaturen, die aus einem Loch empor kriechen, entkommen?
Leser werden es vermutlich auch nicht in Band 2 erfahren, doch vermutlich im Band 3. Veränderung ist oft ein langer Prozess. Es ist für den Leser an langer Weg und es gibt keinen Weg zurück. Die Zeit ist weg.
Persönlich finde ich den Schnitt beim ersten Band unglücklich gewählt. Eine gute Buchidee wird damit zerrissen. Der Leser entscheidet, möchte er wissen, wie es weitergeht oder klatscht er das Buch als Zeitverschwendung an die Wand. Ich habe es an die Wand geworfen. Doch ich war erschrocken als die Wand das Buch scheinbar geschluckt hat. Es ist hinter der Wand verschwunden. Soll ich versuchen hinterherzugehen, oder soll ich die Wand also undurchdringlich akzeptieren? Es hängt ganz davon ab, woran Du glaubst.
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