Dienstag, 29. Dezember 2020

Ein Licht in der Dunkelheit I von Stephanie Rose

Als ich das Buch in den Händen hielt, war ich zunächst skeptisch. Eine Frau war abgebildet mit lieblichem und sinnlichem Gesichtsausdruck- so rein, so kindlich und mit silbrigen leuchtenden Haar. Es könnte ein Cover von einem Schnulzenroman sein. Falsch gedacht, es ist tatsächlich eine Hauptfigur in dem Buch und jetzt, wo ich die Geschichte kenne, finde ich es richtig "passend" wie der Franke sagt.

Ein weiterer Punkt, der mich anfangs stutzig machte, war die "1" hinter dem Titel "Das Licht in der Dunkelheit". Hat das Buch etwa ein offenes Ende und stellt quasi nur die Vorgeschichte zu einer Reihe mit endlosen Bänden dar? Ich stöhnte, obwohl ich noch keine Seite gelesen hatte. Alles unbegründet, wie sich sehr bald herausstellte.

Ich las die ersten Seiten fühlte mich in ein Märchen versetzt. Wie schön, es gab unerklärliche Magie, interessante Charaktere und sogar klassische Fantasietiere wie Einhörner. Ich fühlte mich als Leser sofort in dieser Welt geborgen. Doch spürte ich auch, dass in dieser schönen Welt eine Gefahr schlummert, die mehr und mehr Raum einnimmt.

Die Handlung verlässt das Märchenschema und wird mehr und mehr komplex. Viele Fragen tun sich auf. Was geschah in der Vergangenheit vor 3000 Jahren? Wer hat welche Magie in sich? Wer ist Wächter? Auf welcher Seite steht ein Held? Gibt es Hoffnung? Was hat sich vor 3000 Jahren ereignet? Warum dieser Hass?

Das Interessante an dem Buch ist, dass es Liebe und Zuneigung auch in der Dunkelheit gibt. Ja, wo sonst mögen manche denken. Was ich meinte, ist es gibt Wächter, die Schutz gewähren, dort, wo wir sie nicht vermuten und es gibt Böses dort, wo wir Gutes sehen.

Mutig macht sich eine Gruppe von Helden, die nicht unterschiedlicher sein können auf die Reise, um die Wächter zu finden, die für Silfiris Wiedergeburt notwendig sein sollen. Sie stellen sich den Gefahren und wagen sich bis ins Zentrum der dunklen Macht - unfreiwillig und doch gewollt. Alle auch die Gegenspieler sind vertraut mit der Magie und haben spezielle Fähigkeiten. Das Unternehmen droht zu scheitern, wenn nur einer aus der Gruppe stirbt. Die tödliche Bedrohung lauert überall - in und außerhalb der Gruppe. Es gibt scheinbar starke und schwache Figuren. Manchmal ist es eine Frage des Alters wie viel magische Fähigkeiten eine Person beherrscht. Es gibt immer eine Person, die stärker erscheint. Doch jeder spielt eine entscheidende Rolle - egal auf welcher Seite er steht und egal, ob er halluzinogene Pollen geschnuppert hat.

Wie lernen, dass es nie zu spät ist, die Seite zu wechseln. Es wird soviel gewechselt, dass mir richtig schwindelig wurde.

Beinahe komisch fand ich als die Herrin der Dunkelheit jemand als "Verräter" bezeichnete. Ist das nicht normal und gewünscht in der selbst geschaffenen "Hölle". Verräter werden verraten. Im Buch sterben Menschen und sie werden wiedergeboren, ein Bösewicht kann auch Gutes tun, es gibt Licht und Schatten, Kälte Wärme, Freundschaft, Feindschaft, lauter Gegensätze überall. Selbst Opfern, Verlust bzw. Tod können wir etwas Positives - einen höheren Sinn - abgewinnen.

Das Buch ist in sich abgeschlossen. Es hinterlässt mich mit tiefen Stirnfalten auf der Stirn. Kann eine Liebe im Herzen weiterleben? Kann nach der Liebsten gesucht werden? Mein Herz sagt "ja" und deswegen gibt es ganz sicher das zweite Band von im Namen von Stephanie Rose. Der erste Band ist bereits ein toller absolut empfehlenswerter Fantasieroman, der mich sehr an "Herr der Ringe" mit seiner Heldengruppe und Gollum erinnerte, die allesamt gute und böse Züge hatten. Das vorliegende Buch ist für mich einer gescheiter Band, der mich erleuchtet: Nichts ist nur schlecht, sondern manches ist richtig gut, wie diese Geschichte. So und jetzt mache ich mich auf die Suche nach meinem Schutzengel.

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