Mit 16 Jahren wird Hope unsichtbar. Im wahrsten Sinne des Wortes, die Menschen können sich nicht mehr an sie erinnern.
Hope betritt einen Raum, spricht mit jemand, dreht sich um und geht, sofort wird sie vergessen. Da dies auch in ihrem Elternhaus passiert, zieht sie aus und streift durchs Leben.
Stehlen und täuschen kann sie gut, damit lebt es sich auch ganz gut. Nur die Einsamkeit ist schwierig, niemand da, mit dem Hope länger zusammen sein kann. Sie wird nicht im Gedächtnis bleiben.
Eine Zukunft hat sie kaum, sie schleppt sich von Ort zu Ort, findet immer eine Übernachtungsmöglichkeit. Geld stiehlt sie sich und auch andere Dinge.
Das Buch hat eine Faszination entwickelt und fesselt einen sehr. Es ist teilweise philosophisch, wenn Hope ihre Gedanken schweifen lässt. Sie leidet unter der Einsamkeit und forciert eine Festnahme, um einem Kommissar nah zu sein. Luca Evard ist ihr auf der Spur, doch auch er vergisst Hope.
Sie leidet zunehmend darunter, was man an der Sprache merkt. Die Gedanken von Hope schweifen hin und her, sie wirkt teilweise verwirrt und desorientiert. Dadurch bekommt man einen tiefen Einblick in ihre Seele.
Mir hat das Buch sehr gut gefallen, allerdings war es definitiv zu lang gestreckt. Viele Seiten hätten gekürzt werden können, durch die Menge wurden die Momente nicht besser.
Es gibt einige Füllworte, die überflüssig sind.
Insgesamt ist es trotzdem ein kleines Meisterwerk, man wird tief in das Leben von Hope geführt und spürt ihre Verzweiflung. Wenn jeder einen vergisst, sobald er sich abwendet. Dies ist hilfreich für die Kriminalität, denn Hope bestiehlt andere um selber zu überleben.
Das Ende der Geschichte ist etwas unbefriedigend, passt allerdings zu Hope. Sie muss sich arrangieren und Hoffnung haben, dass das Leben auch so weiter gehen kann, selbst wenn es bedeutet, unsichtbar zu bleiben.
Mittwoch, 16. September 2020
Der Tag, an dem Hope verschwand von Claire North
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