Die App zur 2:01:39 Challenge vom Veranstalter des BMW Berlin Marathons, war richtig gut gemacht. Sie dient dazu das kostenfreie weltweite Rennen zu registrieren. Sie hat zu Beginn komischerweise empfohlen die mobile Datennutzung abzuschalten, dann erfolgt jedoch kein Live-Ranking. Das ist nämlich ganz interessant, denn bis 10km war ich auf Rang 2700, bei 15 km auf 1500, bei 20km auf 500, bei 25km auf 100 und nach 30 auf Platz 15 im Live-Ranking. Die meisten Läufer haben die Challenge offenbar falsch verstanden. Die Herausforderung war, möglichst die Kraft für einen 2h Stunden Lauf einzuteilen und nicht die üblich gewohnte Hausrunde im Wettkampftempo zu laufen. Es gab sicherlich auch einige Läufer, die unterwegs eingebrochen sind. Mehrmals kam in der App der gut gemeinte Audio-Hinweis, dass ich flott unterwegs bin und jederzeit abbrechen kann, wenn ich mich nicht gut fühle. Ich habe mich allerdings sehr wohl gefühlt bei einer Geschwindigkeit um die 4:05 min/km. Das hat mich selbst überrascht, denn ich hatte für diesen Lauf 4:15 min/km geplant, wo ich mir sicher war, dass dies durchzuhalten wäre.
Als es noch 15 Minuten bis zur 2:01 war habe ich mich noch mehr beeilt. Das Tempo fühlte sich jedoch nicht mehr so gut an. Ich merkte in den Kurven, dass die Beine jetzt keine Verdrehungen mehr akzeptieren. Also vorsichtig. Das Herz-Kreislaufsystem und die Kondition hätte für einen Marathon locker gereicht. Ich wusste, dass die letzten 10min angebrochen waren und danach konnte ich mich erholen. Würde ich einen Marathon laufen hätte ich das vorherige Tempo beibehalten.
37% bin ich unter 4 min/km und 60% darüber gelaufen. Das Smartphone hat 30,4 km gemessen. Die Suunto lag knapp unter 30 km. Die App hatte zweimal schlechten GPS Empfang gemeldet. Der GPS Track der Uhr sieht an zwei Stellen so aus als hätte ich abgekürzt. Das erklärt vermutlich, dass mir einige Meter fehlen. Die Wahrheit liegt vermutlich in der Mitte. Ich hatte mir an die 30 km gewünscht zu schaffen, war dabei allerdings höchst skeptisch und jetzt bin ich vollkommen platt, das die 30 auch wirklich eintrafen. Da hat sich der mühsame lange Endspurt mental gelohnt.
Die Durchschnittszeit habe ich vermutlich der musikalischen Untermalung während des Laufes zu verdanken. Das hat mich schon sehr von der langweiligen Laufbahn abgelenkt. Die Musik war flott und gut ausgewählt, da musste ich einfach mithalten. Zwischendurch kamen Beiträge zum Weltrekordlauf eines Mannes, wo ich persönlich sehr skeptisch bin, ob das Ergebnis mit Läufern ohne Pacern und ohne Hilfsmittel vergleichbar ist. Mir ist das egal, ob jemand über oder unter zwei Stunden laufen kann.
Aber immerhin weiß ich jetzt, dass nach zwei Drittel der Marathon-Strecke mit meiner Geschwindigkeit, der erste Läufer ins Ziel läuft (Kategorie "Unnützes Wissen").
Ergebnis (20139challenge.com - Rankings):
30,4km in 2:01:39
Rang 31 (weltweit) von 6446 Startern
Durchschnittl. Herzfrequenz 161 (Für dieses Tempo ungewöhnlich niedrig und zeigt meine Ausdauer VO2max 59.15), Marathonform 96%, 8° Grad, es ging etwas Wind. Bahnlauf.
Siehe auch:
pubmed.ncbi.nlm.nih.gov - Effects of music tempo upon submaximal cycling performance