Ich mache fast jeden Unsinn mit, der mit Laufen zusammenhängt. Adidas hat mir über die Running App vorgeschlagen an einem virtuellen Rennen teilzunehmen. Für Marathonläufer sind 5km ja, wie soll ich sagen, eine Sprintdistanz. Es ist nicht lächerlich gemeint, denn ich weiß, dass auch 100m Sprint durchaus so anstrengend sein kann, wie ein langer Lauf. Die Erholung anschließend verläuft bei kurzen Läufen nur schneller, sodass die kurzen Läufe mit kurzen Pausen wiederholt werden können.
So meldete ich mich also für den 5km Lauf an. Adidas verprach Anfeuerung während des Laufes, daher habe ich die App-Aufzeichnung mit Livetracking genutzt. Aber während des Laufes gab es außer Zeit und Kilometer und Kalorienansagen nichts. Da habe ich mir mehr Kreativität und Stimmungsmache versprochen.
Einsam war ich auf der Bahn nicht. Ich hatte eine telefonierende Geherin und zwei langsame Joggerinnen auf der Bahn. Alle Drei mussten natürlich auf der Innenbahn schleichen. Von der Gepflogenheit, schnelleren Läufern Platz zu machen, haben sie offenbar noch nie was gehört.
Trotzdem war es ein besonderes Event. Ich bin noch nie 5 km im Wettkampfmodus gelaufen.
Der Lauf hatte 29.131 Teilnehmer und ich bin 47. in der weltweiten Rangliste geworden. Nach 19 min und 17s war der Lauf zu Ende. Durchschnittlich bin ich 3:51 min/km gelaufen, was für mich in letzter Zeit eine vollkommen ungewohnte Geschwindigkeit ist. Ich laufe manchmal bei langen Läufen auch mal zwischendurch 4:15 min/km, aber eine halbe Minute schneller ging an die Substanz.
Dadurch, dass alle Wettkämpfe ausfallen dieses Jahr, hatte ich Tempo auch nicht wirklich eingebaut. Meine Erfahrung ist, dass ich lieber am Grundtempo über lange Distanzen arbeitet. Das geht nicht ganz so auf die Substanz und ich werde schleichend und verletzungsfrei besser.
Eingebracht hat mich der Sportplatzbesuch drei Pfandgegenstände. Das hat sich schon gelohnt.
In meinen ersten Laufjahren habe ich mehr Tempoläufe gemacht.
2015 habe ich 58km/Woche trainiert mit einer Durchschnittsgeschwindigkeit von 5:19 min/km. Jetzt (bis August 2020) liegt die Geschwindigkeit zwar bei 5:21 min/km, jedoch bei einer Laufleistung von 90 km/Woche.
Es sind noch drei Monate bis Jahresende und ich habe heute schon mehr Kilometer als ich 2015 im ganzen Jahre gelaufen bin.
Nachmittags ging es dann noch zu einem gemütlichen Spaziergang auf einer Strecke, die ich sonst immer laufend verbringe. Meine Frau hatte Bauchschmerzen, daher ging heute nicht viel, aber nach dem Spaziergang waren die Bauchschmerzen weg. In der Natur zu sein und sich bewegen, verstärkt die Heilungsprozesse im Körper.
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