Samstag, 11. April 2020

Virtueller RUNALYZE Osterlauf 2020

Für einen virtuellen Lauf hat sich der Wettkampf heute ganz schön real angefühlt. Das Einzige, was fehlte, waren Zuschauer und die mitlaufende Konkurrenz. Es gab zwar eine Ergebnisliste, aber der Wettkampf konnte über drei Tage hinweg ausgetragen werden. Die Läufer, die früher ihre Ergebnisse veröffentlichen geben eine Vorgabe ab für alle nachfolgenden Mitbewerber. Taktiker kommen also auf ihre Kosten, die drei Tage lang versuchen, eine möglichst gute Zeit zu laufen und dann nur den besten Lauf veröffentlichen. Die Platzierung ist mir egal zumal Altersklassen nicht ausgewertet werden. Interessanter fand ich die Tatsache, dass Runalyze unter den Teilnehmern drei T-Shirts verlost.

Der Wettkampf war in jeder Hinsicht besonders. Gestern hatte ich mich noch nicht entschieden daran teilzunehmen. Die Idee kam heute ganz spontan. Mit Sicherheit ist der Wettkampf der erste und letzte in dieser Jahreshälfte. Ich hatte mir soviele Wettkämpfe vorgemerkt, keiner fand statt. Da ist es ein richtiges Trostpflaster mehr oder weniger privat seine Form zu testen.

Ich bin nach Allersberg gefahren, damit ich eine Strecke vorfinde mit keinerlei touristischer Attraktivität. Das ist im Frankenland echt schwierig, denn 90% aller Gegenden um meiner Heimat herum, haben einen oder mehrer Anziehungspunkte, wie Flüsse, Seen, Höhlen, Burgen, Schlösser, Aussichtsstellen. Es war Ostersamstag und jeder hat Zeit. Zudem war gutes Wettes. Für mich selbst wollte ich nicht, dass ich stehen bleibe und ein Foto schieße, weil mich irgendetwas um mich herum fasziniert und ich es im Bild festhalten muss. Tatsächlich bin ich für die Umstände wenigen Menschen begegnet. Gestern haben mich zwei Ausflügler beispielsweise nach dem Weg gefragt und über einen Hund musste ich fast rüberspringen, weil Radfahrer mir entgegenkamen, links und rechts vom Wegesrand Leute sich über den Weg miteinander unterhielten und der Hund auf die Mitte des Wegs zusteuerte.

Der Trainingsumfang war nicht ideal. Normalerweise würde ich für einen Wettkampf am Wochenende in der Woche davor etwas kürzer treten.

So hatte ich diese Woche bereits 78 km in den Beinen. Die Woche war für mich nicht zu Ende.
Als ich startete wusste ich noch nicht, dass ich neben der Wettkampfdistanz von 10km noch zusätzlich 10km auslaufe. Ich hatte mich beim Rückweg in der Richtung zurück zum Auto geirrt. Damit wurde die Runde etwas größer.

Schnelle Läufe hatte ich nicht trainiert.



An dem Tag fühlte ich mich stark auf der langen Distanz. Der Lauf zeigte jedoch wieder einmal, dass meine extreme Ausdauer sich auch auf die kürzeren Distanzen positiv auswirkt.

Etwa 70m bin ich auf der Strecke quer durch den Wald gelaufen. Einmal bin ich in eine Sackgasse gelaufen und daher wieder den gleichen Weg zurück. Das hat sicherlich sehr viel Zeit gekostet. Die Strecke war überwiegend eine Waldstrecke. Steigungen gab es nicht viel, aber topfeben war sie auch nicht.

Normalerweise mache ich solche Tempoläufe auf der Bahn. Dort besteht wenig Chance mit Hunden oder anderen Wegnutzern zu kollidieren. Es ist auch sehr unwahrscheinlich vom Weg abzukommen oder in eine Sackgasse zu laufen. Doch dank Corona ist meine Laufbahn gesperrt. Wow, was hätte ich nur heute dort für eine Zeit gelaufen?

Ich wusste beim Start nicht, was aktuell in mir steckt ohne das Tempotraining und Testläufe davor. Ich setzte mir ein Ziel unter 4:50 min/km. Herausgekommen sind auch tatsächlich 4:49 min/km. Dies führte zu beachtlichen 38:15. PB 38:10 bin ich 2016 im Wettkampf auf überwiegend Asphalt beim Neuhausener Straßenlauf gelaufen. Das hätte ich toppen können.

Damit habe ich meinen kostenfreien Corona-Test absolviert, der ganz leicht nachgemacht werden kann. Wer diese Zeit laufen kann, ist nicht Corana infiziert, höchstens laufbekoppt.

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