Sonntag, 26. April 2020

Heute schon bewegt?

Die Infektionskurven weltweit fallen, genauso wie die Wirtschaft - außer in Schweden. Die waren kleverer und haben das Spiel durchschaut. Jetzt könnte man das wieder dem Schulsystem zuschreiben, aber das ist ein anderes Thema.
"It’s easier to fool the masses than to convince them that they are being fooled."
Mark Twain

Die Ausgangsbeschränkungen werden am Montag gelockert. Das heißt neben den Dehnübungen zu Hause zu Lockerung, dürfen wir nun wieder ausgiebig einkaufen. Mit Maske damit man das dämliche Grinsen der Leute nicht sehen muss, die nun alles Versäumte im Kaufrausch nachholen. Es wäre auch zu schön gewesen, wenn wir weiser aus der Krise hervorgehen würden und erkennen, dass die wichtigsten Dinge im Leben keine Dinge sind.

Die meisten Deutschen sind inzwischen etwas dick geworden und für den Sommerschlussverkauf wenig konditionell vorbereitet. Das ändert sich auch nicht am Montag, denn die Sportkette "Decathlon" bietet einen Drive In an. Damit kann ich im Internet Sportartikel bestellen und kostenlos in der Filiale  abholen, ohne Versandkosten zu zahlen. Die Übergabe der Bestellung erfolgt kontaktlos im Kofferraum des Autos.

Ich wette nur, dass der Mitarbeiter die Kofferraumklappe wieder zudrückt und vergisst den Knopf zur automatischen Schließung nicht findet.

Egal, warum waren diese Erleichterungen für Geschäfte nicht schon früher vom Staat erlaubt? Dann wäre aus einem leichten Kratzen und Husten im Hals nicht gleich ein wirtschaftlicher Zusammenbruch entstanden.

br.de - Datenanalyse Update: Nürnbergs Puls steigt am schnellsten

Egal, wenn wir schon zusammenbrechen, dann zahlen wir die Schulden unserer europäischen Nachbarn auch noch gleich. Jetzt kommt es auch nicht mehr drauf an, die Bundeskanzlerin Merkel muss sowieso keine Stimmen mehr gewinnen und kann das Geld dieser und der nächsten Generation freizügig verteilen. Denn Geld macht nicht glücklich und Deutschland soll ein glückliches Volk sein.

Söder, der sieht den Nutzen verloren gegangene Wähler wieder zurückzugewinnen. Im ist durchaus bewusst, dass er Deutschland schadet: "Wir werden nach Corona vielleicht nicht auf einem höheren wirtschaftlichen Niveau sein als vorher, aber wir könnten besser durch diese Krise kommen als viele andere.“ (merkur.de). Schönen Dank dafür, das ist ein Glanzleistung unter Verlierern derjenige zu sein, der glaubt am wenigsten verloren zu haben.

Zurück zu Decathlon. Dort müssen wir noch nicht einmal aussteigen, um Sportklamotten zu kaufen. Sportklamotten mit denen wir gepflegt auf dem Sofa sitzen können, um Bilder vom letzten Urlaub zu anzuschauen.

Als ich mein letztes Päckchen bei Decathlon abgeholt habe, lief ich 28km (10kmlauf.blogspot.com - Langer Lauf von Erlangen-Tennenlohe nach Fürth). Geht auch.

Wem wundert das Ergebnis der Studie des Meinungsforschungsinstituts YouGov im Auftrag der Deutschen Presse-Agentur, wo zu lesen ist, dass 38 Prozent der Erwachsenen in Deutschland sich weniger bewegen, 12 Prozent sind mehr in Bewegung als zuvor. 19 Prozent haben Gewicht hinzugelegt, 8 Prozent haben abgenommen. 13% essen ungesünder, 12% gesünder.

Leicht sind die Gegensätze zu erklären. Bewegungsmangel führt zu Übergewicht. Übergewicht schlägt auf die Psyche, aus Frust und Langeweile wird noch mehr gegessen.

Die Kleveren befinden sich auf einer Aufwärtsspirale. Mehr Bewegung führt zu einer neuen spürbaren Leichtigkeit im Leben. Die körperliche Leistungsfähigkeit bewirkt ein Hochgefühl und macht Lust auf Wiederholung.

Das war sehr klever vom Staat, dicke Bürger heranzuzüchten, die sich leicht und gerne überwachen lassen. Sie können per freiwillig installierter App oder aus dem Weltall noch gut per Satelitt verfolgt werden. Wohlgemerkt vor der Krise war in Deutschland keine Breite Mehrheit für die Massenüberwachung zu finden. Jetzt haben wir chinesische Verhältnisse bezüglich Datenschutz und sind damit nicht mehr so randständig. Wenn unsere Bundesbürger zudem 2 Meter Bauchumfang haben, dann halten sie automatisch Abstand zum nächsten Nachbarn.

Ab Montag darf man auch wieder zum Frisör. Wird es bei Euch auch Zeit?


Ich schneide schon seit einem Jahr meine Haare selbst.

Ich habe mich schon immer gefragt, warum es für alle anderen bisher keine automatischen Anlagen gibt, ähnlich wie eine Autowaschstraße. Mit einem Stuhl wird der Kunde in eine Frisörstraße mit lauter Spiegeln reingefahren. Zuerst werden die Haare gewaschen optional auch der Hosenboden, dann oben, links und rechts mit rotierenden Schneidwerkzeugen rasiert, anschließend abgebürstet, trocken gefönt und auf Wunsch gewachst.

Zum Glück gibt es das noch nicht, denn wir können auch einfach einfach leben. Laufschuhe an und los und am besten mit zusammen mit meiner Liebsten.

Siehe auch:
proplanta.de - Gewichtszunahme und Bewegungsmangel durch Corona
stern.de - Beweisen RKI-Zahlen, dass das Kontaktverbot überflüssig ist?
euromomo.eu - graphs and maps

Keine Kommentare: