Samstag, 12. Oktober 2019

68. Tag der Frankfurt Marathon Vorbereitung 2019 - Von Barthelmesaurach nach Feucht

Wie soll ein Publikum die Leistung eines Weltklasse Atlethen beurteilen, der mit Hilfe von Windschattenspendern, ständig ausgetauschten Pacemakern entlang der Strecke, sowie einer optimalen Route und Formation, die mit Lasern eines vorausfahrenden Fahrzeugs vorgezeichnet wird?

Für mich ist der Sub2 Versuch im Rahmen des INEOS 159 Challenge von Eliud Kipchoge ein Fake. Nike scheint Gefallen an solchen legalen Gradwanderungen zu finden. Erst das Oregonprojekt mit einem Trainer, der im Verdacht steht Doping zu unterstützen und nun das.

Natürlich kann ein Mensch Sub2 laufen mit entsprechendem Doping, technischer Ausrüstung und menschlicher Unterstützung, optimalen Wetter- und Streckenverhältnissen und maßgeschneiderten Schuhen mit Sprungfederung. Doch was sagt das aus im Vergleich zu anderen Sportlern?


Auch wenn der Schuh tatsächlich schneller macht. Qualität ergibt sicher erst durch eine Vielzahl von Faktoren. Der "Vaporfly Next%" Schuh ist nach 250km hinüber und kostet 275 Euro. Das heißt jeder gelaufene Kilometer mit dem Schuh kostet ein Euro. 185g wiegt der Schuh.

Der Spitzensport entfernt sich immer mehr von einem fairen Wettkampf hin zu einer Förderung einer schmalen Elitespeerspitze, die gefördert wird. Die Rekordjagd steht im Vordergrund und nicht mehr der Vergleich von Athleten in einem fairen, gleichgestellten Wettkampf.

Ich würde auch 15min schneller laufen mit all dem Support. Doch ist der Spitzensport nicht anders wie der Breitensport?

Die meisten Finisher haben beim Marathon nicht die Platzierung im Sinn, sondern Fokussieren sich auf den Kampf, sich selbst über die Ziellinie zu bringen. Es ist ganz egal wie oft man überholt wird und wie oft man selbst überholt. Jeder hat seine eigene Strategie und die ist sehr persönlich. Das unterscheidet den Marathon von einem normalen Halbmarathon oder 10km.

Die meisten Marathonläufer laufen über ihre Trainingsgrenzen, ins Unsichere. Man weiß nie was geschieht. Ist das Tempo für den Tag und die Vorbereitung zu schnell oder wäre da noch Luft. Soll die erste Hälfte schneller gelaufen werden, weil man ohnehin in der zweiten Hälfte einbricht, oder ist es besser sich zu schonen, um dann möglicherweise noch Reserven auf den letzen Kilometern zu haben?

Jeder muss für sich herausfinden, wie er optimal durchkommt.
Das ist gut. Manchmal wird auch der Freizeitsportler sich ein Zugpferd aussuchen, das hoffentlich erfahren ist und den Schützling genau richtig (ohne größeren Schaden) anzurichten anspornt, Grenzleistungen zu zeigen. Diese Unterstützung läuft jedoch den Marathon mit von vorne bis hinten und wird nicht ausgetauscht.

Ich würde mir einen ehrlichen Marathon Sub2 Versuch wünschen.

Hinzu kommt, das Kenia Hochrisikoland für Doping ist. Epo kann in Apotheken leicht besorgt werden. Die Injektionen kosten ca 35 Euro. Ebenso erhältlich sind Verschleierungsmedikamente wie Lasix, die dafür sorgen, dass Epo aus dem Körper gewaschen wird. Es ist dann quasi unmöglich EPO nachzuweisen. Im Mai 2019 hat Markus Harm in einer ZDF Dokumentation dargelegt, dass die Hälfte der Läufer auch von der Nationalmannschaft mindestens zweimal im Jahr zu EPO greifen.

Das Nike Oregon Projekt wurde aufgrund des unter Dopinganwendung Verdachts stehenden und für vier Jahre gespeerten Coaches Alberto Salazar. Er war auch Coach von Mo Farah (siehe bbc.com, spiegel.de - Mary Cain erhebt Vorwürfe).

Kenianerin Brigid Kosgei stellte beim Marathon in Chicago Weltrekord auf. Kosgeis Manager betreute bereits mehrere überführte Doper.

Ambivalenterweise geniessen die Frauen genau den Luxus des Windschattens, den Kipchoge nun auch in Anspruch genommen hat. Frauen dürfen von Anfang bis Ende von Männern, die schneller laufen können, begleitet werden und so Windschatten spenden. Das bedeutet, der Zeitabstand zwischen bestem Mann und bester Frau wäre unter gleichem Voraussetzungen noch viel größer.

Heute bin ich knapp 30km gelaufen. Dies sollte der der letzte lange Lauf vor dem Marathon sein. Ich habe ein gemütliches Tempo gewählt. Die Wege waren aber auch schwierig
Mittlerweile bezeichne ich 20km nicht mehr als langer Lauf.


Der Altmühlsee







Beim Fischereifest in Wald bei Gunzenhausen haben wir einen Fischburger gegessen.

Dann ging es für mich auf die Laufstrecke ab Barthelmesaurach.



Die Gänse meckern warum ich nicht weiterlaufe



Auf dem Kammersteiner Pilzpfad




Leider geschlossen



Von Enten überholt zu werden, ist wohl das Schlimmste was einem Läufer passieren kann.

Feucht


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