Montag, 13. Mai 2019

#Einfach plastikfrei leben von Charlotte Schüler

Erschienen bei Südwest 2019

Das Buch an sich ist schon etwas Besonderes, es wurde auf Apfelpapier gedruckt.
Am Ende des Buches wird die Produktion beschrieben. Einem Unternehmen in Bozen ist es gelungen, aus zellulosehaltigem Trester, Papier herzustellen.  Die neue Generation Papier passt 100% zu diesem Buch, allein diese Erkenntnis fand ich hochinteressant.

Charlotte Schüler ist eine junge Frau, die schön früh durch ihre Mutter gelernt hat, Plastik ist schlecht. Sie zeigt auf sehr nette Art, wie man als Einzelner dem Müllwahnsinn Einhalt gebieten kann.
Sie schreibt unterhaltsam und sehr korrekt recherchiert, ohne erhobenem Zeigefinger.
Die Tipps sind sehr wertvoll und auch nachvollziehbar und umsetzbar.
Bereits die ersten Seiten im Buch lesen sich sehr gut. Charlotte Schüler erzählt und erklärt auf einfache Art und Weise, dabei zeigt sie auch wissenschaftliche und chemische Aspekte auf.

Durch anschauliche Bilder wird dem Leser eindrücklich nahe gelegt, auf Plastik zu verzichten.
Sehr gut haben mir die DIY-Anleitungen gefallen, es wird z.B. erklärt, wie man Waschmittel selber herstellen kann.
Charlotte Schüler weißt auch daraufhin, man darf sich keinen Zeitrahmen setzen, bis wann man plastikfrei lebt. Schritt für Schritt sich dem Ganzen annähern. Es macht keinen Sinn, von heute auf morgen alle Kunststoffe im Haus zu entfernen, dadurch entsteht ein unnötiger riesiger Müllberg.
Einfach bei jedem Einkauf überlegen, brauche ich das wirklich, kann ich den Artikel auch ersetzen durch plastikfreie Ware.

Das Buch ist für mich sehr wertvoll, es ist ein Nachschlagewerk und gleichzeitig eine sehr unterhaltsame Lektüre.

Ich habe ein paar Tipps sofort beherzigt und meine alte Spülbürste, wo sich die Kunststoffborsten ablösen, ersetzt durch eine aus Holz mit Roßhaarborsten. Die Nagelbürste wurde ebenfalls ersetzt durch eine Holzbürste. Meine zukünftige Gesichtsreinigung mache ich mit einem Kohleseifenstück.



Ich versuche seit ein paar Jahren auf Plastik zu verzichten, doch die Industrie macht es einem nicht gerade leicht. Dort muss die ganz große Umstellung beginnen, bei den großen Konzernen und Supermärkten.
Zum Glück kann man in vielen Geschäften seine Dose auf den Tresen stellen und sich dort Wurst und Käse einpacken lassen. Viele Supermärkte bieten mittlerweile Beutel an, für Obst und Gemüse.
Die Preise für Plastikeinkaufstüten müssten noch mehr steigen, besser wäre noch, diese ganz abschaffen, wie es ein Drogeriemarkt und eine Supermarktkette bereits tut.

Jeder sollte in sich gehen und an der Müllvermeidung arbeiten. Wenn die Bevölkerung mitmacht, müssen auch die Industrie und die Politik reagieren. Da passiert leider noch zu wenig, aber die Hoffnung besteht, denn manche Staaten denken bereits in die richtige Richtung.

Plastikatlas

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