Mittwoch, 24. April 2019

Sweatcoins

Im Augenblick probiere ich Sweatcoins aus. Die App zeichnet Schritte auf und berechnet daraus Sweatcoins, die für Prämien eingelöst werden können. Ich habe mir mal ausgerechnet.
Am Algorithmus wird immer herumgebastelt. Zur Zeit (6.01.2020) gibt es für die Aktivitätsart "Gehen" deutlich mehr Sweatcoins als bei "Laufen". Die App ist energiehungrig. Es muss WLAN, Bluetooth, Mobile Daten eingeschalten sein, damit überhaupt ein paar Schritte angenommen werden.

Ein Smartphone gibt es, wenn ich 11 Jahre lang meine Workouts aufzeichne. Vermutlich geht der Dienst nach fünf Jahren ein und dann sitzt man auf seinem Berg Sweatcoins ohne einen Vorzug. Alternativ gibt es Prämien, die für weniger Sweatcoins zu beziehen sind. Wer auf Nummer sicher gehen will, löst seine Sweatcoins rechtzeitig ein, wenn ein ansprechendes (oft zeitlich begrenztes/in Stückzahl limitiertes) Angebot ansteht.
Ich mache mal mit, es kostet ja nichts und es animiert mich  die Höchstgrenze von 5 Sweatcoins pro Tag zu verdienen. Dazu braucht es nicht weiter als einen Spaziergang durch die Stadt oder einen Lauf. Hauptsache die Schritte erfolgen draußen, denn das wird überprüft.

Schneller reich werde ich allerdings durch Pfandgeld. Heute bin ich zum Bahnhof gelaufen und habe eine Bierflasche gesehen, die ich gestern schon im Auge hatte. Aber ich war mir nicht sicher, ob sie den herumlungernden Volk am Bahnhof gehört. Heute stand sie immer noch da und ich habe sie mitgenommen. Am Sportplatz habe ich drei Plastikflaschen je 25 Cent gefunden. Eine musste ich noch herrichten, da sie total zusammengequetscht war.

Somit musste ich den Aldi einbauen, um das ganze Zeug wieder loszuwerden. Von da aus bietet es sich an, am König-Ludwig Kanal weiter zu laufen.







Zu allem Überfluss habe ich noch eine Bierflasche gefunden, die ich 10km zum nächsten Norma Supermarkt schleppte.

Im Norma habe ich mir eine Buttermilch abzgl. Pfand für 31 Cent gekauft. Perfekt! Jetzt kann es wieder zurück gehen.








Am Ende des Laufs sind 25 Kilometer zusammengekommen. Nur ich sollte das Geld nicht die ganze Zeit in der Hand  halten und zu realen Sweatcoins umwandeln, denn durch den Schweiß, scheinen die billigen Münzen zu reagieren und vergiften die Haut. Selbst nach gründlicher Reinigung sind die Geldspuren noch zu sehen. Auch das Geld zeigt grüne Rostspuren. Vermutlich sind die Kupferummantelung der Centstücke Schuld.

Geld macht also nicht glücklich und sollte sofort wieder ausgegeben werden.

Meine Frau wollte dann auch noch laufen. Also bin ich dann nochmals 6km durch den Wald gefunden. Auf einem Waldweg habe ich dann noch 10 Cent gefunden.

Ein Euro Verdienst für einen Lauftag, das lasse ich mir gefallen. Im Jahr wären das 365 steuerfreie Euros. Doch das wäre quasi der Spitzenverdienst. Ich bin auch mit weniger glücklich. Und Glück brauche ich und mein Auge ist wachsam für Dinge wo andere wegsehen.

Keine Kommentare: