Erschienen im Insel Verlag 2019
Die Welt existiert nicht mehr, sie ist zerschlagen.
Verteilt auf 21 großen und unzähligen kleinen Archen lebt die Menschheit
weiter.
Jede Arche ist in Gestaltung, Klima und Bewohnern unterschiedlich.
Anima ist grün und lebhaft, alle sind Cousin und Cousine, es gibt keine
Bedienstete.
Dort lebt Ophelia ein recht unbeschwertes Leben.
Als Spiegelreisende und „Leserin“ arbeitet sie in der Bibliothek. Mit ihren
Händen kann sie Gegenstände lesen, um etwas über seine Herkunft zu erfahren.
Spiegel kann sie als Abkürzung benutzen, sie muss sich nur den Ziel-Spiegel
vorstellen und sie kommt am richtigen Ort wieder raus.
Das Leben könnte so weiter gehen, doch die Familie hat andere Pläne mit Ophelia.
Sie soll Thorn von der Arche Pol heiraten, um Zwistigkeiten zu beseitigen und
beide Seiten zu festigen.
Kaum hat sie Thorn kennengelernt, reist sie auch
schon mit ihm ab. Der sehr kühle und schweigsame Verlobte trägt nicht dazu bei,
dass Ophelia mehr über ihre Zukunft auf Pol erfährt.
Durch drohende Intrigen und üble Machenschaften
muss sie schließlich mit Berenilde und Tante Rosaline zum Mondscheinpalast
reisen, kaum dass sie am Pol angekommen sind.
Ein phantastisches Buch mit skurrilen Personen,
interessanten Charakteren, mystischen Archen, seltsamen Illusionen, verkehrten
Räumen, verdrehten Zeiten und jede Menge Spaß und guter Unterhaltung. Mir hat
die Geschichte von Anfang an sehr gut gefallen.
Den Vergleich mit Harry Potter kann ich nicht
nachvollziehen, diese beiden Geschichten gehen sehr auseinander. Die
Spiegelreisende kann man damit nicht gleich ziehen. Dieses Abenteuer ist für
mich größer und spannender. Durch diesen
Vergleich wird mancher Leser nur enttäuscht, weil er einen anderen Stil
erwartet. Vielleicht ist die einzige Ähnlichkeit, dass sich die Räume
verändern.
Die Gestaltung des Mondscheinpalastes ist recht
verwirrend, trotzdem hoch interessant und macht sehr neugierig. Da möchte man
mit Ophelia durch die Spiegel reisen und jeden Raum erkunden.
Besonders gut hat mir gefallen, dass die Heldin
mal keine schillernde Persönlichkeit ist, die bildhübsch, geschickt und
wortgewandt ist. Es war sehr erfrischend genau das Gegenteil vorzufinden.
Ophelia ist struwwelig, tollpatschig, redet zu leise und hat keine besondere Gabe
sich zu kleiden oder hervor zu tun.
Trotzdem ist sie mir total sympathisch und ich
möchte auf jeden Fall ein weiteres Abenteuer mit ihr bestehen.
Ich freue mich riesig auf die Fortsetzung und kann
es kaum erwarten, bis Band 2 erscheint.
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