Sonntag, 2. Dezember 2018

Das Leben fällt, wohin es will von Petra Hülsmann

Erschienen bei Bastei Lübbe 2017

Marie liebt das Leben, mit ihren Freunde Ebru, Hector und Hanna läuft alles nach dem Motto „Joie de vivre“. Partys, Alkohol, durchzechte Nächte, einfach vor sich hin leben, ein wenig in einem Café arbeiten, mehr braucht Marie nicht.

Bis zu dem Tag, wo ihre große Schwester Christine ihr eröffnet, dass sie Brustkrebs hat.
Von nun an lebt Marie im Haus ihrer Schwester und kümmert sich um die Kinder Max und Toni und den Haushalt.
Zusätzlich übernimmt sie Christines Bürojob in der familieneigenen Werft. Dorthin wollte Marie eigentlich nie mehr, weil ihr Vater ihr vor einigen Jahren den Job dort nicht mehr zugetraut hat, weil sie zu sprunghaft sei.
Anfangs gibt sie sich eher als Dummchen aus, weil ihr Vater von ihr erwartet, einfach hübsch auszusehen und einfach da zu sein. Doch nach und nach wächst ihr die Werft wieder ans Herz und sie gewinnt an Zuversicht und Gefallen an der Arbeit. Auch der Kollege Daniel, mit dem sie seit Jahren eine eher streitsüchtige Bekanntschaft führt, wird ihr vertrauter und sympathischer.

Es passieren einige Missgeschicke, Missverständnisse und Streitgespräche, wo es am Ende so aussieht, als wäre alles umsonst gewesen. Marie ist mittlerweile mit vollem Herzen in der Werft und auch in Daniel rettungslos verliebt. Doch das bisherige Leben, das Marie geführt hat, könnte alles zunichtemachen.

Anfangs hatte ich meine Probleme mit Marie, sie kam mir mit ihren 29 Jahren zu extrem unreif vor. Ihr Verhalten war mir teilweise zu extrem und kindisch. Im Laufe der Geschichte habe ich verstanden, warum sie so gehandelt hat und sie wurde mir sympathischer. Ich kann immer noch nicht alle Beweggründe nachvollziehen, aber ich fand es nicht mehr nervig.

Es ist eine lockere leichte Lektüre, die sich gut liest und auch im Laufe der Geschichte viel Spaß gemacht hat. Manche Charaktere wie z.B. der Taxifahrer Knut fand ich etwas überzeichnet.
Alles in allem ist schönes Buch und am Ende wollte ich, dass es weitergeht und immer weiter lesen.

Es war mein erstes Buch von Petra Hülsmann, sicher nicht das Letzte, denn ihr Stil gefällt mir gut. Die Gefühle stehen im Vordergrund, egal ob positive oder negative.
Die Geschichte stimmt einen froh und nachdenklich zugleich.

Am Ende befindet sich im Buch das Rezept von Frau Brohmkamps Apfelkeksen und meine Schwester hat die nachgebacken.








Keine Kommentare: