Natürlich hat es mich heute gejuckt einen schönen Waldlauf zu machen, aber die Vernunft meldete sich. Mach doch lieber einen Ruhetag. Nach einem langen Lauf solltest Du regenerieren und Deinen Füßen etwas Ruhe gönnen. Mach doch mal Gymnastik. Einseitiges Training tut nicht gut. Dein Bauch sieht so aus, als könnte er etwas Bauchmuskeltraining vertragen.
Es würde ewig so weiter gehen, also gut, ich entschied Gymnastik zu machen. Ich kann danach ja noch eine kleine Runde laufen.
Es war extrem heiß und ich hatte Respekt vor der Gymnastik. Sie bringt mich immer wieder an meine Grenzen.
Die heutige Gymnastik bestand zum Glück nicht aus Sprüngen. Als ob die App es wusste, bestanden die Übungen zum größen aus einem Training für die Bauch und Rückenmuskulatur.
Es war nicht ganz so schweißtreibend, aber immerhin so anstrengend, dass ich die weiße Fahne schwenkte.
Als ich fertig war, wollte ich los zum Laufen - endlich laufen. Da meinte meine Frau, dass da noch was im Garten aufgeräumt werden muss. Ich raste hin und her mit Schubkarre, mit Eimern, mit Gartenschere bewaffnet, Obst gepflückt, Holz umgelagert, Komposter aufgebaut und alles undokumentiert, da ich meine GPS Uhr nicht anhatte.
Am Ende hatte ich eine Blase am Finger. Der Garten ist nun aufgeräumt und alle Komposter sind in Benutzung.
In einem Komposter wohnen Hornissen. Ich mag sie. Immer wenn ich mich nähere steigt eine auf und schaut, was ich da mache. Dann fliegt sie meist zum Apfelbaum. Dort hat sie einen Apfel, der bis auf den Kern und die Haut ausgeknabbert wird. Zurück bleibt eine leere Hülle. Sie fliegt erst zu einem neuen Apfel, wenn der angefangene Apfel ausgebeutet wurde. Das finde ich sehr sparsam und intelligent.
Komischerweise habe ich auch Wespen im Garten, die normalerweise auch auf dem Speiseplan der Hornissen stehen. Doch das Angebot an Eßbaren ist groß, warum sollte eine Hornisse sich mit anderen Insekten anlegen, wenn sie süßes und ungespritztes Obst haben kann.
Hornissen stehen unter Naturschutz. Sie sind nicht agressiv. Arbeiterinnen werden drei bis vier Wochen alt und die männlichen Drohnen verenden nach maximal zwei Monaten Lebenszeit. Ein Nest selbst zu entfernen kostet bis zu 50.000 Euro. Im Frühjahr kann das verwaiste Nest entfernt werden.
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