Samstag, 11. August 2018

61. Tag der Marathon Vorbereitung: PTE

Wochenende! Ich konnte ausschlafen, trotzdem fühlte ich die übliche Morgenmüdigkeit. Der Kaffee hat nicht viel geholfen. Dann habe ich eine Vitaminpille eingeworfen, zu allem Überfluß noch einen Gemüsesaft getrunken, leckere Brötchen mit Kokos-Mandelaufstrich und Brombeeren, Käse, Wurst gegessen. Danach war ich voller Tatendrang. Wohin mit der Energie?

Schnell zog ich die Laufklamotten an und entschloss mich zu einem Waldlauf. Genau das, wonach den meisten Menschen gerade nicht der Sinn steht. Meine Frau meinte, ich soll Tempo machen, damit ich als Grillmeister dann pünktlich zur Mittagszeit wieder da wäre.

Tempo? Nachdem ich gestern schon beim Laufen zu knabbern hatte, würde es fraglich sein, ob das mit der Geschwindigkeit klappt. Immerhin hatte ich Schuhe an mit dem Namen "Tempo". Diese nagelneuen Schuhe wollte ich nun ausprobieren, denn erstens war ich neugierig, ob sie die richtige Größe hatten. Meine Frau hatte mich diesbezüglich verunsichert. Zweitens wollte ich wissen, wie sie grundsätzlich so sind. Ich kannte Version 7 des Schuhs, aber nicht Version 9.

Der erste Kilometer lief noch etwas unrund. Alle Sehnen fühlten sich noch steif an. Ich entschied zunächst einzulaufen und dann langsam zu steigern. Drei Bergaufstrecken waren zu bewältigen. Ich merkte, wie ich das Tempo auch am Berg halten konnte. Mir gefiel der Gripp auf den Waldwegen mit Schotter. Es ging auf diesem Untergrund schnell voran, insbesondere für eine Waldstrecke mit Forstwegen.
Geschwindigkeit, ja, ich erinnerte mich daran, wie ich früher 10km Läufe angepriesen habe. Ich müsste demnächst einmal testen, wo ich mit der meiner 10km Geschwindigkeit auf der Bahn stehe. Ich war da schon lange nicht mehr, denn der Platz liegt nicht im Schatten und ein Waldlauf ist immer zu bevorzugen. Wunder darf ich trotz gutem Trainingsstands nicht erwarten, da ich kaum Tempotraining gemacht habe.

Ich bin mir auch sicher, dass ich aufgrund der geschwindigkeitsabhängigen Fußprobleme nicht mehr dahin komme, was ich über 10km als sauschnell bezeichnen würde.

Aktuell haben es mir die langen Distanzen angetan Die langen Distanzen haben einen Vorteil. Sie sind weniger hochintensiv über einen kurzen Zeitraum. Anstrengend und belastend werden sie einzig und allein dadurch, dass der Körper über einen langen Zeitraum Energie bereitstellen muss. Da irgendwann die Energiereserven des Körpers erschöpft sind, geht es an die Substanz und das schlaucht. Während ein Läufer nach einem schnellen 10km Lauf schnell wieder erholt ist, braucht ein Marathonläufer mehrere Wochen, um sich wieder aufzutanken.

Es ist schwierig, Marathon zu trainieren. Werden zuviele lange Läufe gemacht, ist der Tank immer leer und jeder Lauf wird langsamer über die Zeit. Werden zu wenig lange Läufe eingeplant, dann wird der Körper bei Distanzen, die über der gewohnten Trainingsdistanz liegen, entschleunigen.

Im Grunde wäre die Halbmarathon-Distanz genau das Richtige für mich. Aber ich bin kein Typ, der halbe Sachen macht. Im Grunde bin ich auch noch nie einen Halbmarathon im Wettkampf gelaufen. Wenn der Name anders wäre, 20km Lauf beispielsweise, hätte ich kein Problem damit. Aber wenn ich weiß und bei einer Laufveranstaltung dann sehe, dass ich einen Marathon prinzipiell gut überstehen würde, warum sollte ich dann nur die halbe Strecke laufen? Es gäbe mir immer das Gefühl, dass ich frühzeitig ausgestiegen wäre, während viele Läufer die Herausforderung annehmen und die volle Distanz laufen.

Vielleicht setzt sich ja in Zukunft wieder die historische Originaldistanz von 38,5 km durch. Das würde den Marathon aus gesundheitlicher Sicht und bezüglich der Trainierbarkeit aufwerten.

Gestern hatte ich noch einen PTE von 5.0 erlaufen. Das ist der Maximalwert. Heute mit einem erheblich schnelleren Lauf und vielen Steigungen war der PTE 4,4. Vorgestern war der PTE 4,7. Das war ein extrem heißer Tag. Je höher der PTE Wert, dest beanspruchender war das Training.


Es ist schon interessant herauszufinden, was die Tagesform positiv beeinflusst. Das sind bis jetzt meine Erkenntnisse:

Einflußfaktoren mit weniger Einfluß:
  • Steigungen
  • Vorgenommene Distanz
  • Kompressionsstrümpfe
Einflußfaktoren mit mittlerem Einfluß:
  • Ruhetag zwischen zwei Läufen
  • Wettertemperatur
  • Reichhaltiges Frühstück mit Obst und Gemüse (+ Vitamine für den ganzen Tag)
Einflußfaktor mit hohem Einfluß
  • Ausgeschlafensein
  • Leichte Schuhe mit gutem Gripp
  • Stimmung und Motivation
Nachmittags habe ich dann noch Gymnastik gemacht.
Meine Erholungszeit soll nun 33 Stunden sein. Ich bin mir sicher, dass morgen wieder in den Laufschuhen stehen werde.

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