D. Adams
Erinnert Ihr Euch noch an die letzten Vorstellungsgespräche? Heute habe ich mich an ein Vorstellungsgespräch vor 11 Jahren erinnert. In diesem Gespräch kam mein Lebenslauf zur Sprache. Ich wurde mit der Behauptung konfrontiert, dass mein Lebenslauf einige Brüche enthielte. Ich hätte keine rote Linie während meines Studiums angestrebt. Es gäbe zuviele Wechsel von Wissensgebieten.
Ich selbst sah diese Brüche nicht. Was in unserer Welt ist nicht vernetzt und verwandt? Schaut Euch beispielsweise die Blogkategorien an. Es geht in diesem Blog vordringlich um Sport. Doch was wäre ein Läufer, ohne sich mit seiner Gesundheit auseinander zu setzen? Wie kann man gesund sein, ohne sich über Ernährung Gedanken zu machen? Wie kann sich gute Ernährung leisten? Wie bleibt man fit für einen geldwerten Beruf? Wie verändert sich die Berufswelt? So leitet eine Kategorie zur nächsten über.
Ich war schon immer vielseitig interessiert und halte es für komplett falsch, nur auf ein Pferd zu setzen. Ich empfand mich schon immer als Allrounder und Generalist. Ich wusste während meines Studiums bereits, dass Berufszweige einfach so verschwinden werden und Spezialisierungen gefährlich sein können.
Aachen's Uni war einmal sehr stark in Bergwerkbau. Das Ruhrgebiet war ein einziges Kohlegebiet. Es konnte in der Branche gut Geld verdient werden. Heute will von Kohle keiner mehr was wissen. Die Leute, die einzig und allein ihre lebenslanges Lernen auf einen Beruf ausgerichtet haben, fielen in ein tiefes Loch. Sie waren so hoch spezialisiert, dass sie den Beruf kaum wechseln konnten.
Es zeichnet sich heutzutage immer mehr ab, dass wir den Beruf, den wir studiert oder gelernt haben nicht bis zum Rentenalter ausüben können. Die gute Nachricht ist, dass es durch Veränderungen in Politik, durch Ressourcenverknappung, Streben nach Effizienz, Innovation und Disruption immer neue Berufe geben wird.
Wer hat bei seinem Studium vor 13 Jahrem daran gedacht, dass Data scientists, Sustainability engineers, Blogger, Social media managers, Solar plant engineers, Wind turbine engineers, etc. gebraucht würden? Zugleich fallen viele Stellen weg, wie Schiedsrichter, Packarbeiter, Rechtsanwälte, Paketboten, Taxifahrer, Bäcker, Finanzanalysten und viele mehr.
Natürlich braucht jede Firma Spezialisten. Ohne sie kann eine Firma nicht überleben. Technologien und andere Rahmenbedingungen ändern sich rapide. Spezialisten müssen sich darauf einstellen, wenn sich die Firma neu ausrichtet, freigestellt zu werden. Ich prognostiziere, dass mit zunehmender Digitalisierung, Robotik und künstlicher Intelligenz viele Spezialisten ersetzt werden. Spezialisten müssen nicht zwingend menschlich sein.
Generalisten sind vielseitig einsetzbar. Sie erkennen Trends. Es sind Leute mit viel Lebenserfahrung, Kreativität, Flexibilität und Mut, sich auf unsicherem Terrain zu bewegen. Sie können flexibel von einen Trend auf den anderern wechseln.
Ich sehe rote Linien im Lebenslauf daher differenziert. Es ist nie verkehrt sich auszuprobieren. Es gibt so vieles in der Welt zu entdecken und die Lebenszeit ist begrenzt. Schaut über Euren Tellerrand und seid geistig und körperlich beweglich bis ins hohe Alter.
Für die Consulting-Firma, bei der ich mein Vorstellungsgespräch hatte, habe ich damals keine Zukunft gesehen. Consultants müssen rote Linien verlassen dürfen.
Siehe auch:Überlegt Euch, ob Ihr wirklich eine #RoteLinie im #Lebenslauf wollt.— Ingo (@Runnibal) 4. Januar 2018
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