Selten, dass ich einmal mit einem breiten Grinsen im Gesicht laufe. Aber irgendwie freut es mich, dass wieder läuft mit dem Laufen. Jedes Schuhwerk kann ich wieder anziehen und es ist auch nicht tragisch einmal nicht spezielle Laufsocken anzuhaben.
Dabei war das Wetter ganz und gar nicht einladend für einen Lauf. Es drohte jeden Moment damit erneut Schneeregen abzuwerfen, aber ich hatte Glück.
Ein kleiner Wehrmutstropfen ist, dass ich mir kein erneutes Umknicken beim Lauf mit dem linken Fuß mehr erlauben kann. Doch wie will ich dies vermeiden?
Es könnte im Winter jeden Moment passieren. Ein halbes Jahr hat mich die letzte Verletzung gekostet und mit jedem erneuten Umknicken wird es schlimmer. Mein Gefühl sagt mir, dass ich ein erneutes Umknicken unbedingt vermeiden sollte, sonst war es das mit schnellen Laufen.
Die Situation erinnert mich ein wenig an das Buch, was ich gerade lese. Es heißt "New Sol" von Margaret Fortune. Darin geht es um eine menschliche Bombe, die eine Raumstation in die Luft sprengen sollte. Doch die Bombe stellt sich als Blindgänger heraus. Der Countdown bleibt zunächst einmal stehen. Doch im Laufe der Geschichte läuft der Countdown in besonderen Situationen weiter. Das ist gar nicht im Sinne der lebenden Bombe, denn sie entwickelt so etwas wie ein "Ich" und vernetzt sich zunehmend mit den Menschen aus ihrer Umgebung. Sie will weiterleben und sie will keinem schaden.
Ich will auch weiterlaufen und ich will keinem schaden, wenn ich ohne Sport zu Hause sitze und immer dicker und dicker werde bis ich irgendwann platze.
Apropos Platzen, mir fallen die leckeren Plätzchen ein, die meine Frau gebacken hat. Nach einem Lauf kann ich sie ohne schlechtes Gewissen genießen. Dieses Leben ist einfach Bombe.
Siehe auch:
upliftconnect.com - Regrets of the dying
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