Dienstag, 1. August 2017

Es lebe der Laufsport (in Zukunft)

Wenn immer mehr Menschen aus Afrika nach Deutschland kommen, wird es immer mehr hochkarätige Weltklasseläufer geben, die für Deutschland starten. 740.000 Menschen mit afrikanischem Hintergrund kamen im Jahr 2016 nach Deutschland (destatis.de). Da ist die Wahrscheinlichkeit groß, dass da jemand für die Leichtathletik dabei ist.

Dazu müsste das Talent einen deutschen Pass haben. Dieser ist nötig, um aktiv an den Deutschen Meisterschaften teilnehmen zu können. Das hat der Verbandsrat beschlossen und dies ist so seit dem 1.1.2017 gültig.

Da sitzen nun laut potenzielle Talente, die in ihrem eigenen Land und in unserem Land nicht starten können. Sechs Jahre müssen sie warten, damit sie erstmals die Möglichkeit haben, den deutschen Pass bekommen. Dazu muss ein eigenständiger Verdienst des Lebensunterhalts nachgewiesen werden.

Also keine Chance? Doch, wenn der DLV ein Talent fördern will, kann dieser einen Antrag auf ein  beschleunigtes Verfahren stellen, wie im Fall Homiyu Tesfaye.


Also in spätestens in drei Jahren wird die deutsche Leichtathletik Leistungstechnisch aufschließen können. Leider wird hierzulande vor allem der Fußball gefördert. Alle olympischen Disziplinen zusammen haben in etwa das Budget, was in den Fußball fließt.

Besonders absurd wird es, wenn wir an den Umbau des Olympia-Stadions denken (tagesspiegel.de - Umbaupläne von Hertha BSC-Hände weg vom Berliner-Olympiastadion). Hier werden Millionen hereingepumpt, damit die Zuschauer angenehmer sitzen können und nah am Geschehen sind.
Das hat Zuschauer von Laufveranstaltungen noch nie gestört. Sie positionieren sich stehend entlang der Strecke, um einen kurzen Blick auf die Läufer ihres Interesses zu richten und sie anzufeuern.
Entlang der 42 Kilometer des Marathons in Berlin ist mehr Stimmung als in einem Fußball-Stadion.

Ich finde es schade, dass es Sport erster und zweiter Klasse gibt. Aber vielleicht ändert sich das irgendwann in ferner Zukunft. Wer hätte gedacht, dass Verbrennermotoren in Deutschland in Verruf geraten - in der Auto-Nation schlechthin. Gut möglich, dass die zukünftigen Deutschen und ehemaligen Migranten mit Fußball nichts anfangen können, sondern lieber ohne Ball laufen.


Siehe auch:
Weltbevölkerung in Zahlen
theaustralian.com.au - Women the key to positive future

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