Sportler kennen das. Sie laufen durch die Ziellinie und sind glücklich die Strapazen gemeistert zu haben. Erst später realisieren sie, dass sie nach einem Wettkampf gleich wieder an die Vorbereitung für den nächsten gehen sollten.
Der nächste Wettkampf wird härter, weil der innere Anspruch steigt und wir mit jeder erfolgreichen Teilnahme die eigene Messlatte langsam aber sicher nach oben schieben.
Mitunter haben wir Angst, das nächste Mal zu scheitern und wagen uns nicht an den nächsten Anlauf. Wir sind wie gelähmt. Doch nicht nur Angst kann Lähmen, auch die Gewöhnung. Hermann Hesse drückt es so aus "Und traulich eingewohnt, so droht Erschlaffen, nur wer bereit zu Aufbruch ist und Reise, Mag lähmender Gewöhnung sich entraffen."
Viele Blogs, die ich aufgestöbert habe, enden nach ihrer Marathonteilnahme. Alles Läuferische scheint erreicht, fertig, aus.
Sie begreifen nicht, dass eine Zielerreichung, die Chance für einen Neubeginn ist, mit all der Erfahrung, die wir bis dahin gesammelt haben. "Jedem Anfang wohnt ein Zauber inne", meint Hermann Hesse. Es wäre schade, den Zauber nicht zu erfahren.
Abschließend frei nach Hermann Hesse: Der Sportgeist "will nicht fesseln uns und engen, er will uns Stuf' um Stufe heben, weiten.".
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