Unentgeldlich arbeiten

Macht unentgeldlich arbeiten eigentlich Spaß oder ist das alles schlecht zu sehen? 

Die Morgenpost berichtet: "Frauen leisten 60-Prozent mehr unbezahlte Arbeit als Männer".
und wirft die Frage nach der Gleichstellung der Frau auf.

Wenn ich mich selbst betrachte, dann leiste ich auch jede Menge unbezahlte Arbeit, nur taucht sie nicht in der Statistik auf: Gartenarbeit, Frau zur Hand gehen, Laufen, unbezahlte Überstunden, Ehrenamt, Spaß und Unsinn machen.

Folglich kommt auch die Morgenpost zu dem Schluss:
"Gesamtarbeitszeit – also die Summe aller bezahlter und unbezahlter Arbeiten, die durchschnittlich in einer Woche inklusive der freien Wochenenden geleistet wird – zwischen Männern und Frauen kaum, beide kommen auf knapp acht Stunden."

Nun bei mir ist sicherlich nach acht Stunden längst nicht Schluss.

Der Mann bekommt nur mehr Geld als die Frau, sagt man so.
Woran mag das liegen?

• Erwerbstätige Frauen sind häufiger krankgeschrieben als erwerbstätige Männer.
• Es gibt wenige Männer, die schwanger werden können.
• Frauen haben eine höhere Stimme (focus.de - Stimmtraining).
• Vielleicht liegt es auch an einem komplizierten Nachnamen (sciencedirect.com).
• Das Unternehmen muss einen Frauenbeauftragten finanzieren.

Firmen sind kein Sozialunternehmen. Sie zahlen nur das, was ihnen die Arbeitskraft wert ist. Wenn eine Diskrepanz zwischen eigener Wertvorstellung und der des Arbeitgebers vorliegt, dann muss verhandelt werden. Dies ist aus eigener Erfahrung auch nicht jedermanns bzw. jederfraus Sache.

Das Problem an dem Wunsch nach Gleichstellung ist, dass wir Menschen nicht alle gleich sind.

Nebenbei sehe ich diese Eigenschaft der Menschheit als Stärke.
Wenn wir gleich wären, warum werden dann bei einem Wettkampf Männer und Frauen getrennt bewertet? Und warum gibt es Frauen, die mich locker überholen?

Ich glaube vielmehr, wenn es um Lohngerechtigkeit geht, dann handelt es sich nicht primär um eine Frage der Geschlechter, sondern um die Tatsache, dass in bestimmten Branchen (mit hohem Frauenanteil) einfach zu wenig bezahlt wird.

Zwei Beispiele:
Ich bin sicher, dass eine gute Programmiererin auch gut bezahlt wird, im Vergleich zu einem Programmierkollegen. Aber die Arzthelferin ist definitiv unterbezahlt gegenüber dem Programmierer.

Im veganen Café  "Handsome Her" Café kosten zeitweise Kaffee und Kuchen für Männer 18 Prozent mehr als für Frauen. Die Abgabe ist freiwillig, d.h. die Männer dürfen sich auch weigern mehr zu bezahlen. Warum 18 Prozent? Männer verdienen in Australien durchschnittlich 18 Prozent mehr. In Deutschland müssen Frauen beim Frisör mehr bezahlen.Das eingenommene zusätzliche Geld des Café fließt in Frauenprojekte.

Jedenfalls sehe ich jede Menge Frauen zu unmöglichen Bürozeiten im Wald joggen und habe mir noch nie die Frage gestellt, wie die das eigentlich machen? Wer handelt, der schafft sich seinen Freiraum, so wie Robyn Davidson (siehe 10kmlauf.blogspot.com - Mein Ziel einmal um die Welt laufen).

Ein Tipp für das Gehaltsgespräch. Es ist keine gute Strategie darzulegen, den Kollegen schlecht zu reden. Erfolgsversprechender ist es, in Erinnerung zu rufen, was der eigene Beitrag zum Unternehmenserfolg war.

Siehe auch:
deutschlandfunknova.de - Gleichstellungsbeauftragte muss weiblich sein
destatis.de - Broschüre Verdienste auf einen Blick
10kmlauf.blogspot.com - 5-Prozent mehr Gehalt für Veganer
10kmlauf.blogspot.com - Gutverdiener trinken weniger
A study finds out by use of sensors that men and women are treated differently at work.