Montag, 16. Januar 2017

Vergiss die Kilos, zeige lieber die Laufzeit an

Karl hat mit dem Laufen angefangen. Jeden Tag stellt er sich auf die Waage und starrt auf die Anzeige: "Schon wieder 'Error'" stöhnt er. Seine Frau: "Toll, wenn man sein Gewicht halten kann."

Wenn ich mein Gewicht wiege und mich drei mal hintereinander auf die elektronische Waage stelle, bekomme ich drei verschiedene Gewichtsangaben.
Der erste Wert ist gefühlt zu hoch. Daher stelle ich mich ein zweites mal darauf. Der angezeigte Wert ist allerdings zu optimistisch. Dem dritten Wert glaube ich dann.
Muss sich eine elektronische Waage erst einlaufen, um gescheit zu funktionieren?
Oder handelt sie mit mir das Gewicht aus? Ich sehe mir gleich die Rückseite an, aus welchem Land sie kommt. Vermutlich aus der .. oh nein, made in Germany. Nunja, die haben es ja nicht so sehr mit Prüfständen in letzter Zeit.
Egal, morgen ist zum Glück auch noch ein Tag, wo ich einen neuen Versuch unternehmen kann. Und eigentlich sind kleine Schwankungen von ein bis zwei Kilo auch vernachlässigbar. Erst ab 5 kg verändert sich eine Konfektionsgröße.

Beim Laufen spielen unsere Kilos sehr wohl eine Rolle. Je gewichtiger wir sind, desto mehr Körpermasse müssen wir ins Ziel schleppen. Laut Steffny können wir mit der folgenden Formel die prozentual verbesserte Laufzeit berechnen. Diese ist Gewichtsabnahme in Prozent x 0,66.
Warum kann meine Waage mir nicht gleich das Laufzeitergebnis anzeigen? Am besten werden anstelle des Gewichts gleich mögliche Zielzeiten auf einer 10km Strecke unter Berücksichtigung des aktuellen Gewichts und der Trainingsdaten angezeigt.

Die Umsetzung scheinen die Waagenhersteller noch abzuwägen. Das kann dauern und bringt vermutlich unterschiedliche Ergebnisse hervor.

Ein Durchschnittsmann verbraucht grob 2.972 Kilokalorien (kcal) pro Tag. Wenn wir Hyperaktiven 4.000 kcal pro Tag verbrauchen, nehmen wir dann ab?

Ein Gramm Fett hat einen Nährwert von 9,3 kcal,
Aufgrund des Verdauungsverlusts müssen 7.000 kcal verbraucht werden als wir als Nahrung zu uns führen, um ein Kilo weniger auf die Waage zu bringen.
In der Regel entspricht ein Kilo Gewichtsverlust einem Zentimeter Bauchumfang.

Nur nicht bei mir. Bei meinen Läufen nehme ich an den Backen, im Gesicht, vielleicht auch ein wenig Gehirnmasse ab, aber der Rettungsring bleibt.
Der Körper scheint sich etwas für schlechte Zeiten aufheben zu wollen.
Egal, es heißt ja: "Ohne starke Mitte, keine schnellen Schritte". Und ich bin immer der Schnellste am Buffet.

Bei einem 10km Lauf verbrauche ich mit 73kg Gewicht ungefähr 730 Kilokalorien. Anbei der Link zu einem Kalorienrechner. Prozentual verbesserte Laufzeit = Prozentuale Gewichtsabnahme x 0,66

Beispiel: wenn jemand von 80 auf 72 kg abnimmt, also 8 kg, wären das 10 Prozent Gewichtsabnahme. Angenommen er läuft vorher 50:00 Minuten auf 10 Kilometer, dann verbessert er sich um 10 x 0,66 = 6,6 Prozent. 6,6 Prozent von 50:00 Minuten sind 3:20 Minuten. Er könnte also alleine durch die (Fett-)Abnahme bei gleichem Trainingszustand 46:40 laufen.

Über Marathon (siehe Umrechnungstabellen im "Großen Laufbuch") wäre die Verbesserung dann rund 15 bis 20 Minuten.

Fett ist für die verschiedene Organe von existenzieller Bedeutung und beträgt bei Männern etwa drei Prozent der gesamten Körpermasse. Bei Frauen hingegen sind ungefähr zwölf Prozent normal.

Wenn der Fettanteil im Körper größer wird, dann wird es als sogenanntes subkutanes Fett in der Unterhaut abgelagert oder in den inneren Organen.

Sport erleichtert das Abnehmen dadurch, dass sich der Kalorienverbrauch erhöht, die Muskelmasse zunimmt und durch das Phänomen des Nachbrennens auch in Ruhe noch vermehrt Fett verbrannt wird.

Wenn jemand weniger Kalorien aufnimmt als er benötigt, verliert er an Gewicht. Das passiert auch, wenn die Energiezufuhr unverändert, der Energiebedarf oder -verbrauch jedoch erhöht ist. Die Kalorien oder Nahrungsenergie, im Folgenden kurz Energie genannt, beziehen wir aus den Hauptnährstoffen, also den Energielieferanten Kohlenhydrate, Fette und Eiweiß.

Ab einem Alter von 30 sinkt der Energiebedarf normalerweise langsam.

Untergewicht verkürzt die Lebenserwartung, unabhängig von der Ursache.

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