Dieter Hallervorden kennen nur die Älteren von uns.
Im Film "Sein letztes Rennen" sieht man Dieter Hallervorden, schauspielerisch wie man ihn
noch nie gesehen hat. Ich bin mir nicht sicher, ob es ausschließlich
seine Eigenleistung ist. An dem Film wurde seit 2001 gedreht. Der
Regisseur hat vermutlich einen erheblichen Beitrag zur wunderbaren
Verwandlung von Dieter in den ehemaligen Marathonläufer und
Olympiateilnehmer Paul Averhoff.
Dieter spielt diese Rolle, die den Zuschauer immer zwischen Belustigung, Trauigkeit und Bewunderung hält.
Große
Sorge hatte ich, dass der Film ein offenes Ende oder mit einer Tragödie
aufhört. Mitnichten, der Film ist eine Bereicherung für den Umgang mit
älteren Menschen und mir, der ich immer älter werde. Das Motto "Immer in
Bewegung bleiben. Wer stehen bleibt, verliert!" beinhaltet sehr viel
Weisheit wie wir trotz Alter jung bleiben können und selbst neidvolle,
bewundernde bzw. verwunderte Blicke von jüngeren Mitmenschen ernten
können.
Der Paul Averhoff als älterer Mensch wird von vielen
seiner Genossen als verrückt gehalten. Dabei ist er, der Einzige, der
sauber tickt. Wunderbar ist, dass die Gemeinschaft dies später erkennt
und sich wandelt.
Es ist in der Tat ein toller deutscher Film über Menschen und den Sport. Daher ein verdientes Plus.
Es gibt sie überall, die Läufer, die bis ins hohe Alter ihren
Bewegungsdrang ausleben. Respekt! Im Olypmpiastadion offenbarte sich mir
ein Bild, welches mich sehr stark an den Film "Sein letztes Rennen"
erinnerte. Es wurde nach dem "Frühstückslauf Berlin 2015" aufgenommen.
Warum
ich laufe? Bestimmt nicht deswegen wegen dem Vorankommen, d.h. weil ich
von A nach B kommen möchte. Meistens starte ich dort, wo ich auch wieder
ankomme. Alles sinnlos? Zuschauer werden es nicht verstehen. Dean
Karnazes fasst es prägnant zusammen: Rennen enden, Laufen nicht.
Wenn
ich nicht mehr Laufen kann, steige ich aufs Rad. Wenn das auch nicht
mehr geht, dann gehe ich mit Gehilfe. Aber ich werde Kilometer sammeln
und ich werde gut darin sein für die jeweilige Alterklasse. Das weiß ich
mit Gewissheit.
Übrigens, wer auf so Geschichten wie mit Paul Averhoff steht, dem sei der Film "Chuzpe" empfohlen.
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