Mittwoch, 25. Januar 2017

Sein letztes Rennen

Dieter Hallervorden kennen nur die Älteren von uns.
Im Film "Sein letztes Rennen" sieht man Dieter Hallervorden, schauspielerisch wie man ihn noch nie gesehen hat. Ich bin mir nicht sicher, ob es ausschließlich seine Eigenleistung ist. An dem Film wurde seit 2001 gedreht. Der Regisseur hat vermutlich einen erheblichen Beitrag zur wunderbaren Verwandlung von Dieter in den ehemaligen Marathonläufer und Olympiateilnehmer Paul Averhoff.
Dieter spielt diese Rolle, die den Zuschauer immer zwischen Belustigung, Trauigkeit und Bewunderung hält.

Große Sorge hatte ich, dass der Film ein offenes Ende oder mit einer Tragödie aufhört. Mitnichten, der Film ist eine Bereicherung für den Umgang mit älteren Menschen und mir, der ich immer älter werde. Das Motto "Immer in Bewegung bleiben. Wer stehen bleibt, verliert!" beinhaltet sehr viel Weisheit wie wir trotz Alter jung bleiben können und selbst neidvolle, bewundernde bzw. verwunderte Blicke von jüngeren Mitmenschen ernten können.

Der Paul Averhoff als älterer Mensch wird von vielen seiner Genossen als verrückt gehalten. Dabei ist er, der Einzige, der sauber tickt. Wunderbar ist, dass die Gemeinschaft dies später erkennt und sich wandelt.

Es ist in der Tat ein toller deutscher Film über Menschen und den Sport. Daher ein verdientes Plus.

Es gibt sie überall, die Läufer, die bis ins hohe Alter ihren Bewegungsdrang ausleben. Respekt! Im Olypmpiastadion offenbarte sich mir ein Bild, welches mich sehr stark an den Film "Sein letztes Rennen" erinnerte. Es wurde nach dem "Frühstückslauf Berlin 2015" aufgenommen.


Warum ich laufe? Bestimmt nicht deswegen wegen dem Vorankommen, d.h. weil ich von A nach B kommen möchte. Meistens starte ich dort, wo ich auch wieder ankomme. Alles sinnlos? Zuschauer werden es nicht verstehen. Dean Karnazes fasst es prägnant zusammen: Rennen enden, Laufen nicht.

Wenn ich nicht mehr Laufen kann, steige ich aufs Rad. Wenn das auch nicht mehr geht, dann gehe ich mit Gehilfe. Aber ich werde Kilometer sammeln und ich werde gut darin sein für die jeweilige Alterklasse. Das weiß ich mit Gewissheit.

Übrigens, wer auf so Geschichten wie mit Paul Averhoff steht, dem sei der Film "Chuzpe" empfohlen. 

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