Läufer
beschäftigen sich sehr viel mit ihren Beinen. Sie glauben, sie brauchen
damit nur oft, lang und möglichst schnell zu laufen, dann würde schon
alles passen. Ich hatte bereits in früheren Beiträgen erwähnt "Ohne
starke Mitte, keine schnellen Schritte.". Bauch- und Rückenmuskulatur
sollten ebenfalls trainiert werden, wenn Geschwindigkeiten im anaeroben
Bereich gelaufen werden sollen.
Ich
möchte noch etwas dazu ergänzen. Vergessen werden häufig die Arme bei
Läufern. Hier brauchen wir zwar keine dicken Muskelpakete, aber wir
sollten uns die Wirkung der Armarbeit bewusst machen.
Unsere
Arme geben den Beinen den Takt an. Das könnt ihr leicht ausprobieren.
Lauft ein gleichmäßiges Tempo. Erhöht die Frequenz mit der Eure Arme
vor- und zurückschnellen. Ihr werdet schneller - ganz automatisch.
Die Armen stabilisieren Euren Lauf und sorgen für ein Gleichgewicht, welches Gelenke und Sehnen schont.
Aber nur, wenn ihr die Arme richtig führt.
Heute
habe ich einen Läufer durch die Nürnberger Wöhrder Wiesen laufen sehen.
Er hatte eine Armführung als würde er ein Tablett tragen. Dabei hatte
er die Schultern sehr weit hochgezogen. Das wird er abends im oberen
Rückenbereich merken.
Der
nächste Läufer ließ schlaff die Arme an den Seiten herunterhängen. Sie
wurden kaum mitbewegt. Der Läufer denkt vermutlich, dass er dadurch
Energie spart. Das Gegenteil ist der Fall. Die statische Armführung wird
ihn mehr Energie kosten. Das ist ein Laufstil als würde er mit
Handschellen laufen.
Die
letzte Läuferin führte keine vorwärtsgerichtete Armbewegung aus,
sondern mit dem rechten Arm von rechts nach links und mit dem linken Arm
von links nach rechts. Dadurch verdrehte ihr Oberkörper mit jedem
Schritt.
Mein
Tipp: Lasst Euch von jemanden filmen. Am besten ein paar schnell
hintereinander aufgenommene Einzelphotos. Auf den Bildern lässt sich der
Winkel zwischen Ober- und Unterarm gut bestimmen. Wir sollten darauf
achten, wie weit das Dreieck nach hinten geschwungen wird, ob wir die
Schultern hochziehen, ob die Fäuste zusammengeballt sind, ob der
Oberkörper verdreht, u.v.m..
Mach
ich eigentlich alles richtig? Mitnichten! Wenn ich mir
Laufveranstaltungsphotos so anschaue, dann leidet oft mein Laufstil mit
zunehmender Anstrengung. Mit einem schlechten Laufstil vergrößere ich
jedoch die Belastung.
Deswegen kann ich Euch nur raten, versucht beim schnellen Laufen im letzten Drittel der Strecke Euch selbst zu kontrollieren:
Atmung
Beine, Schrittlänge und Frequenz
Fuß, Abrollen
Armarbeit
Herz
Körpertemperatur
Alles "roger"? Dann "ready for take off".
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