Als ich
neulich in einem Läufermagazin einen Artikel des Chefredakteurs über
Doping las, war ich doch sehr erschüttert. Nicht deswegen, weil es in
der Vergangenheit klar nachgewiesene Dopingfälle bei Leistungssportlern
gab, sondern dass unverblümt Zeiten von Nichtüberführten und vor dem
Gesetz Unschuldigen angezweifelt wurden. Ich sehe es kritisch, wenn bei
einer extrem guten Laufzeit gleich vermutet wird, dass es nicht mit
rechten Dingen zugegangen ist.
Nicht
das Doping macht den Leistungssport kaputt, sondern diese unsäglichen
Neider, die schon seit Jahren meilenweit weg sind von der eigenen
Bestzeit und bei anderen Athleten die glasklar besser sind, gleich an
einen Chemiecocktail denken. Gönnt den Siegern doch die Anerkennung,
zumindest solange bis sie überführt werden. Vorveruteilung lehne ich ab.
Wo
fängt Doping an und wo hört Doping auf? Ich kenne keinen ambitionierten
Läufer, der nicht leistungsteigernde Mittel einsetzt. Hier ein
Isogetränk, dort eine Magnesiumtablette, da die Aminosäure und das
Eiweißgetränk. Ich will nicht aussagen, dass das sein muss und auch
nicht, dass dies bereits unter Doping fällt, aber all das hat das
gleiche Ziel wie Doping - Schnelligkeit, Ausdauer, Schmerzfreiheit,
Muskelaufbau und Fettabbau.
Zu viel und
ganz gleich welches Mittel kann gesundheitsschädlich und manches davon
illegal sein. Wisst Ihr genau, was alles als illegal gilt? Wollt Ihr es
überhaupt wissen?
Beim
Leistungsport wird wenigstens noch kontrolliert, bei den Volksläufen
und Marathons ist die Dunkelziffer besonders hoch. Wen kümmert es?
Diejenigen, die auf Doping setzen, bekommen die Rechnung von ihrem
Körper eher früher als später. Was sie antreibt ist Geld und
kurzfristiger Erfolg. Was mich antreibt, ist Leidenschaft und
langfristige Gesundheit. Wir haben die Wahl!
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen