Montag, 17. August 2015

Leistungssteigerung

Als ich neulich in einem Läufermagazin einen Artikel des Chefredakteurs über Doping las, war ich doch sehr erschüttert. Nicht deswegen, weil es in der Vergangenheit klar nachgewiesene Dopingfälle bei Leistungssportlern gab, sondern dass unverblümt Zeiten von Nichtüberführten und vor dem Gesetz Unschuldigen angezweifelt wurden. Ich sehe es kritisch, wenn bei einer extrem guten Laufzeit gleich vermutet wird, dass es nicht mit rechten Dingen zugegangen ist.
 
Nicht das Doping macht den Leistungssport kaputt, sondern diese unsäglichen Neider, die schon seit Jahren meilenweit weg sind von der eigenen  Bestzeit und bei anderen Athleten die glasklar besser sind, gleich an einen Chemiecocktail denken. Gönnt den Siegern doch die Anerkennung, zumindest solange bis sie überführt werden. Vorveruteilung lehne ich ab.
 
Wo fängt Doping an und wo hört Doping auf? Ich kenne keinen ambitionierten Läufer, der nicht leistungsteigernde Mittel einsetzt. Hier ein Isogetränk, dort eine Magnesiumtablette, da die Aminosäure und das Eiweißgetränk. Ich will nicht aussagen, dass das sein muss und auch nicht, dass dies bereits unter Doping fällt, aber all das hat das gleiche Ziel wie Doping - Schnelligkeit, Ausdauer, Schmerzfreiheit, Muskelaufbau und Fettabbau.
Zu viel und ganz gleich welches Mittel kann gesundheitsschädlich und manches davon illegal sein. Wisst Ihr genau, was alles als illegal gilt? Wollt Ihr es überhaupt wissen?
 
Beim Leistungsport wird wenigstens noch kontrolliert, bei den Volksläufen und Marathons ist die Dunkelziffer besonders hoch. Wen kümmert es? Diejenigen, die auf Doping setzen, bekommen die Rechnung von ihrem Körper eher früher als später. Was sie antreibt ist Geld und kurzfristiger Erfolg. Was mich antreibt, ist Leidenschaft und langfristige Gesundheit. Wir haben die Wahl!

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