Mittwoch, 25. Januar 2017

Das zweite Leben

"Wir alle haben zwei Leben. Das Zweite beginnt, wenn wir realisieren, dass wir nur Eins haben."
T. Hiddleston


Männer können bei kleinen Zimperlein wie Schnupfen und Husten ganz schön wehleidig sein. Oft genug lassen sich Kollegen wochenlang krank schreiben, um sich von ihrem Leiden zu kurieren. In anderen Belangen sind wir hingegen weniger sensibel.
"Herr Doktor, Herr Doktor, ich habe da so ein Stechen in der Brust und beim Wandern ist mir mal schwarz vor Augen geworden." Der Doktor rät. "Damit müssen Sie sofort ins Krankenhaus zur weiteren Untersuchung." Der Patient antwortet gelassen: "Das passt mir nicht, ich muss noch soviel  machen. Na so schlimm wird es doch wohl nicht sein.".
Es mag ja auch nicht schlimm sein, aber was wenn nicht? Gegen ärztlichen Rat wird dann der Ursache für dieses komische Gefühl nicht weiter nachgegangen. Dabei sind es Warnsignale des Körpers. Nur wie sollen wir auf etwas reagieren, was wir bisher so noch nicht kennengelernt haben? Schmerzen kommen und gehen, wir hoffen insgeheim, dass sie so schnell weggehen, wie andere bekannte Schmerzen auch immer. Also ignorieren wir die Signale fatalerweise.
Mein Schwager ist an einem Herzleiden gestorben. Er hat auch geraucht, hatte Übergewicht und war kein ruhiger Typ. Hier und da hat mal was gezwickt in der Brust. Eines Tages wurde es stärker und er sagte seiner Frau, dass er nur mal kurz zum Arzt fahren würde. Er kam nicht mehr wieder. Er musste im Wartezimmer warten. Noch bevor der Arzt ihn aufrief, kippte er vom Stuhl und war sofort tot. Alle Versuche zur Wiederbelebung scheiterten.
Mit solchen körperlichen Anzeichen ist offenbar nicht zu scherzen. Da sollten wir schleunigst zum Arzt und es gleich bei der Anmeldung sagen, dass da in der Brust was nicht passt oder wir besser gehen wir gleich ins Krankenhaus. Einer Unterversorgung des Herzens kann leicht mit einer Infusion begegnet werden. Zeit spielt eine Rolle vor und nach einem drohendem Infarkt.
Der Körper rächt sich und beim nächsten mal kommt der Patient nicht mehr auf zwei Beinen in die Praxis. Herzinfakt!
Selbst in einem so hochentwickelten Land wie Deutschland, schaffen es nur 60% einen Infarkt zu überleben. Etwas Sport und nicht gar so viele "Sünden" mit Essen und Feiern können da schon entscheiden, ob man bei den 40% oder bei den 60% dabei ist.
Viele nutzen die zweite Chance und überlegen sich, warum ausgerechnet sie betroffen waren. Sie müssen dabei auch nicht lange überlegen. Nachfolgend eine kleine Auswahl von negativen Einflüssen, die uns auf die Dauer fertig machen: Stress an der Arbeit, Streit in der Familie, wenig Bewegung, viel Rauchen, Trinken, Leistungssteigerungsmittel und ungesunde Nahrung.
Ist ein irreparabler Schaden am Herzen mit schweren Rhythmusstörungen diagnostiziert worden, greift die Medizin gern zu Herzschrittmachern. Ich hatte bis vor kurzem die falsche Vorstellung, wie so ein Herzschrittmacher funktioniert. Schrittmacher und auch Defi's unterstützen den natürlichen Herzschlag. Das Herz schlägt mal schneller oder mal langsamer, je nach Belastung. Bei gesunden Menschen  werden pro Herzschlag etwa 140ml  in den Kreislauf gepumpt. Bei Belastung steigt der Sauerstoffbedarf an, somit muss das Herz mehr Blutmenge zirkulieren lassen, d.h. es braucht eine höhere Schlagzahl/Puls. Gleichzeitig erhöht sich auch die Atemfrequenz, um mehr Sauerstoff zur Verfügung zu stellen. Der Herzmuskel muss selbst auch mit Sauerstoff versorgt werden, so wie die anderen Muskeln im Körper auch. Bei einer Unterversorgung des Herzen mit Sauerstoff wirkt sich dies dramatischer auf dem Herzmuskel aus z.B. bei Beinmuskeln. Die Beine werden „blau“ bei Überlastung (Schweregefühl, Brennen , etc.) allerdings erst bei richtig starker Belastung. Beim Herz ist die Wirkung ungleich stärker. Der Herzmuskel wird „schwer“, dann kollabiert der komplette Körper. D.h. Brennen in der Lunge, extremer Schwindel, Schwarz vor Augen, man hat das Gefühl jeden Moment umzufallen. Bei einem Sportler wäre das der Punkt wo man sagt „er hat seine Leistungsgrenze überschritten“.
Die eigene elektrische Ansteuerung des Herzmuskels kann bei einem Infarkt beschädigt worden sein. Die Geräte messen die Impulse und wenn keiner von selber kommt, dann feuern die einen ab, damit der Herzmuskel kontrahiert.
Sportler verfügen in der Regel über ein starkes Herz. Das Herz ist ein sehr großer Muskel, der beschäftigt werden will. Der Körper unterliegt einem ständigen Umbau. Belaste ich Teile wie das Herz verstärkt, dann versucht der Körper über die Zeit, das geforderte Teil zu verstärken. Das hat Vorteile und je nachdem auch Nachteile. Ein Problem entsteht dadurch, dass ein starker Herzmuskel mehr Nährstoffe und auch mehr Zeit braucht , um zu regenerieren. Die Gefahr für den Sportler ist, wenn man aus irgendeinem Grund plötzlich nicht mehr trainieren kann und schlagartig die Belastung wegfällt. Dann wird ein starker Herzmuskel selbst zu einer Belastung, da ja bei jedem Schlag die gesamte auch ungenutzte Masse (Dicke des Muskels) mitbewegt werden muss. Deshalb sollten Hochleistungssportler auch langsam "herunter" trainieren, um stufenweise den Muskel auf Normalmaß auszudünnen.

Die gute Nachricht ist, der Körper kann schon viel wegstecken, aber nach einem körperlichen Tiefschlag, sollten wir uns Gedanken machen, ob wir uns nicht zu viel zumuten. Noch besser ist es, es gar nicht soweit kommen lassen. Die adidas micoach Smart Run Uhr hilft uns dabei, ein Auge auf unseren Puls zu haben und ihn unter Belastung regelmäßig zu kontrollieren.
Siehe auch:
Wie sehen eigentlich unsere Arterien im Fuß und in den Armen aus? Und unser Herz? Es sieht auch ganz hübsch aus. Schade, dass bei uns mehrere Haut- und Haarschichten das Kunstwerk verdecken.
Ein menschliches Herz in zwei Hälften geschnitten gibt uns einen tieferen Einblick.
Die Blutgefäße eines Herzens sind hübsch anzuschauen.
Die Wirtschaftswoche hat am Welt-Herz-Tag 29.9. ein paar Fakten zum Herz zusammengestellt.
Spiegel Online ist im zitierten Herzbericht 2016 zu lesen, dass insbesondere in den Bundeländern Baden-Württemberg, Sachsen und Bremen die Morbidität zweistellig zurückgegangen ist.

Siehe auch:
nordbayern.de - Nordbayern.de: Marathon trotz Herzinfarkt: Dieser Franke ist nicht aufzuhalten.

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