Das
Reisetagebuch zur Pilgerreise von Janos Kertesz, der zu Fuß von Kassel
bis nach Santiago de Compostella unterwegs war. ist mitunter sehr zäh zu
lesen. Viel Interessantes oder Spannendes gibt es nicht zu erfahren.
Der Autor hat offensichtlich eine Vorliebe für Kirchen. Andere
Sehenswürdigkeiten entlang des Weges kommen deutlich zu kurz. Der Autor
beschreibt selbst, dass solche Pilgerreisen einen Nachteil haben: Der
Pilger wandert enorme Distanzen von A nach B und dann am Ziel verspürt
er keine Lust mehr, die Umgebung zu erkunden. Er fällt einfach in das
nächste verfügbare Bett.
Ich
bin immer überrascht, dass die Deutschland-Etappen immer so dünn
beschrieben sind. Nicht nur hier in diesem Buch, sondern auch bei
anderen Autoren. Da läuft er beispielsweise nach Rothenburg ob der
Tauber und erkennt überhaupt nicht, welch historische Attraktionen auf
den normalen Besucher hier warten.
Die
Ironie an seiner Reise ist, dass er sich angeblich für ein Versprechen
auf eine Pilgerreise zu begeben würde, im Fall, dass seine Frau wieder
gesundet. Seine Frau gesundete und er machte sich auf die Reise, aber
mit jedem Schritt entfernte er sich immer weiter von ihr.
Das macht das Buch schon wieder sehr lesenswert.
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