Freitag, 27. Januar 2017

4 Millionen Schritte bis zum Ende der Welt

Das Reisetagebuch zur Pilgerreise von Janos Kertesz, der zu Fuß von Kassel bis nach Santiago de Compostella unterwegs war. ist mitunter sehr zäh zu lesen. Viel Interessantes oder Spannendes gibt es nicht zu erfahren. Der Autor hat offensichtlich eine Vorliebe für Kirchen. Andere Sehenswürdigkeiten entlang des Weges kommen deutlich zu kurz. Der Autor beschreibt selbst, dass solche Pilgerreisen einen Nachteil haben: Der Pilger wandert enorme Distanzen von A nach B und dann am Ziel verspürt er keine Lust mehr, die Umgebung zu erkunden. Er fällt einfach in das nächste verfügbare Bett.

Ich bin immer überrascht, dass die Deutschland-Etappen immer so dünn beschrieben sind. Nicht nur hier in diesem Buch, sondern auch bei anderen Autoren. Da läuft er beispielsweise nach Rothenburg ob der Tauber und erkennt überhaupt nicht, welch historische Attraktionen auf den normalen Besucher hier warten.

Die Ironie an seiner Reise ist, dass er sich  angeblich für ein Versprechen auf eine Pilgerreise zu begeben würde, im Fall, dass seine Frau wieder gesundet. Seine Frau gesundete und er machte sich auf die Reise, aber mit jedem Schritt entfernte er sich immer weiter von ihr.

Das macht das Buch schon wieder sehr lesenswert.

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