Dienstag, 20. Dezember 2016

Läufer unter Strom

Unsere Kleidung ist immer in Bewegung. Der Stoff wird gedehnt, gebeugt, geknittert etc. ähnlich wie meine Haut. Unsere mechanische Energie geht zu einem gewissen Teil in den Stoff. Diese Energie können wir nutzen, um Strom zu erzeugen.

Wozu braucht ein Läufer Strom? Der moderne Läufer hat mindestens drei technische Geräte dabei. Eine adidas miCoach Smart Run Uhr am rechten Handgelenk zur Laufstreckenerfassung und für die  Anweisungen eines virtuellen Trainers, am linken Handgelenk eine adidas miCoach Fitsmart zur Aktivitätsverfolgung über den ganzen Tag, ein Smartphone zur Navigation und von wegen der Erreichbarkeit.

Alles verbraucht Strom. Die Motivation ist, dass wir über den über die Kleidung generierten Strom für die Geräte direkt nutzen.

Der sich aufdrängende herkömmliche technische Ansatz ist, die kleinsten Bewegungen im Stoff zu nutzen, um daraus Strom zu erzeugen. Wir können uns das wie ein Dynamo am Fahrrad vorstellen, der Bewegungsenergie in elektrische Energie umwandelt.

Ein nicht uninteressanter Ansatz wird vom MIT verfolgt. Wenn wir einen Luftballon an unseren Haaren reiben, stehen diese zu Berge. Sie werden elektrich aufgeladen. Den triboelektrischen Effekt (Reibungselektrizität) will das MIT nutzen, um die auf diese Weise freigesetzte Energie, klever unsere smarten Geräte zu versorgen.

Mit solcher Technologie könnte es in Einzelfällen vorkommen, wenn keine Stromverbraucher angeschaltet sind und wir jemanden die Hand reichen, dass derjenige einen leichten Stromstoß erhält. Es funkt halt manchmal in menschlichen Beziehungen. Wir können ja freundlicherweise eine Warnweste mit der Aufschrift "Läufer unter Strom" anziehen.

Forscher des Korean Advanced Institute of Science and Technology (KAIST) haben ein Gerät vorgestellt, welches Körperwärme in Elektrizität umgewandelt. Dadurch lassen sich Geräte, wie Smartwatches, Smartphones, Activitytracker mit zusätzlichem Strom versorgen. Der Generator ist flexibel und klein gestaltbar, sodass er beispielsweise als Armband getragen werden kann. Ich denke, er ließe sich auch in Kleidungsstücken großflächig integrieren.
 
 
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Zwei Zuschauer unterhalten sich bei einem Volkslauf:
"Schau, die Läufer haben 1.000 Volt in den Beinen."
"Aber in der Birne brennt trotzdem kein Licht."
 
Siehe auch:
New 'smart textiles' can produce and store solar energy

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