Donnerstag, 29. Dezember 2016

Die Tragik bei der Entwicklung von Ideen

Früher reichte es aus mit guter Ausbildung ein Mitarbeiter zu sein, der nachweislich über viel Wissen verfügt. Heute ist es viel wichtiger, Kreative im Boot zu haben. Kreative Mitarbeiter können mit Komplexität, Änderungen, aussichtlosen Situationen umgehen. Sie haben stets neue Ideen, wenn andere alternativlos am bisherigen Kurs festhalten.

Unsere Staatslenkerin, die sicherlich über über die besten Wissensarbeiter des Landes verfügt, ist ein plakatives Beispiel dafür, wenn keine Alternativen vorliegen. Menschen mögen und vertrauen keiner Demokratie, wenn sie als alternativlos verkauft wird.

Es gibt immer Alternativen oder einen Plan B. Doch dafür braucht man kein Wissen, sondern Kreativität. Ohne Kreativität geht alles den Bach herunter. Unterdrückte Kreativität wirkt in wie ein bösartiger Tumor.

Um kreativ zu sein, müssen die Rahmenbedingungen passen, dann kommen Kreative von alleine:

Wichtige Regeln im Umgang mit den mitunter al "schwierig" betrachteten kreativen Kollegen:
 
- Selbstständigkeit, kein Druck
- Schwierige und bedeutende Aufgaben
- Nicht zuviel Kreative in einem Raum
- Fehler gehören zum Tagesgeschäft, wenn Neuland betreten wird.
 
Auch Sportmannschaften können kreative Ansätze vertragen. Zu dem Thema kann ich Euch den Film: Moneyball ist ein außerordentlicher Wurf empfehlen.

Unternehmen könnten soviel profitieren, wenn sie die Ideen der Träumer, Visionäre, Jammerlappen, Kritiker, Nerds in sozialen Medien und Gruppen wie 10kmLauf aufnehmen und verarbeiten würden. Ohne Ideen entstehen keine Neuerungen, ohne Neuerungen verliert das Unternehmen am Markt.
 
Von der Idee bis zur Neuerung ist es ein langer, steiniger Weg. Folgende Stufen sollen dies verdeutlichen:
1) Die Idee muss artikuliert und bewertet werden, insbesondere, ob sie zu strategischen Zielen passt.
2) In manchen Fällen entsteht aus der Idee eine Erfindung oder ein Patent, um die Idee als Eigentum zu brandmarken.
3) Um die Idee muss ein Geschäftsplan erstellt werden, der notwendige Maßnahmen vorherhält. Die Idee muss sich für das Unternehmen als umsetzbar erweisen.
4) Der Geschäftplan wird wichtigen Stakeholdern vorgestellt und er muss gegen alle mögliche und unmögliche Vorbehalte verteidigt werden.
5) Ist die Finanzierung gesichert, dann wird die Idee entwickelt und umgesetzt.
6) Die fertige Umsetzung muss reifen. Üblicherweise wird die Umsetzung zu früh am Markt platziert und die Kunden können sich am Fehlerbehebungsprozess aktiv mit einbringen. Das gereiftes Produkt durchläuft stets mehrere Verbesserungsiterationen.
7) Wenn alles bisland gut ging, wird das Produkt zunehmend Marktanteile gewinnen. Oft löst ein neues Produkt ein älteres ab.
8) Die Tragik unserer Idee ist, dass auch sie irgendwann durch eine noch bessere Idee ersetzt wird. Nur noch Liebhaber werden an der alten Errungenschaft festhalten
 
Wir lernen daraus, dass wir uns auf erwiesenermaßen genialen Geschäftsideen nicht ausruhen können, sondern ständig die Fühler nach neuen Impulsen ausstrecken müssen. Bei der Entwicklung von Ideen gibt es verschiedene Stufen, auf denen sich eine Idee behaupten kann oder eben nicht. Viele gute Ideen versacken bereits auf der ersten Stufe. Wir können uns damit trösten, dass selbst wenn eine Idee versandet, irgendwann wieder ein kreativer Freigeist eine Idee hat und vielleicht diese in einer günstigeren Zeit positioniert. Eine Idee muss nicht notwendiger weise  komplex, vielschichtig und genial sein. Oft sind es die einfachen Dinge, die sich durchsetzen. Aber noch wichtiger als die Idee zu haben ist, die Idee zu treiben, sie aus dem Sumpf vieler Ideen herauszustellen, Mitstreiter und Unterstützer zu finden und ganz viel Geduld mitbringen.


Aus meiner Erfahrung sind die kreativen Menschen nicht zwingend dafür geeignet auch die Treiber einer Idee zu sein. Hier braucht man Leute mit weniger Grips, die allerdings Durchsetzungsstärke mitbringen und sich in eine Sache verbeißen können.
 
Aufgrund der vielen Hindernisse ziehen viele Menschen es vor lieber ideenlos durchs Leben zu trotten und die Produkte so wie sie sind zu nutzen. Das ist auch gut so, denn wo kommen wir hin, wenn jeder zum Daniel Düsentrieb wird. Ein Markt kann nur funktionieren wenn es Entwickler-, Treiber- und Nutzerkompetenzen gibt.

Interessant in diesem Zusammenhang ist dieses "Robin Hood"-Projekt, bei dem eine Software im Web Konzepte veröffentlicht, damit sie nicht mehr patentierbar sind. Stand der Technik "Prioart" kann nicht patentiert werden.
Die Software namens "All Prior Art" von Alex Reben kombiniert bestehende US-Patentanträge und erweitert diese somit zu einem neuen theoretisch patentierbaren Konzept.
Der überwiegende Teil der Konzepte macht sicherlich keinen Sinn, aber es gibt Zufallstreffer.

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