Montag, 26. Dezember 2016

Bio-Milch ist gesünder und einträglicher

Bio-Milch ist teurer, aber ist sie gesünder als das, was als haltbare Milch verkauft wird. Stimmt das? Britische Wissenschaftler geben uns eine klare Antwort. Bio-Milch ist wertvoller für uns!

Aktuell stöhnen viele Landwirte über die Milchpreise. Angeblich bleibt zu wenig Geld bei ihnen hängen. Also ich zahle über einen Euro für einen Liter Milch. Irgendjemand sackt sich das Geld ein. Gehen wir mal auf die Suche. Eine gute Übersicht gibt es dank des ife Instituts für Ernährungswissenschaft in Kiel.

Für Rohmilch mit 3,5% Fettgehalt bekommt der Landwirt ab Hof 23,1 Cent
Transport Landwirt zur Molkerei 1,4 Cent
Produktionskosten der Molkerei sind 8 Cent
Die Kartonverpackung kostet 8,5 Cent.
Der Lebensmitteleinzelhandel verdient angeblich 6,3 Cent.
Mehrwertsteuer 7% 3,6 Cent
Lagerhaltung und Logistik 2,0 Cent
Grüner Punkt (Entsorgung) 1,6 Cent
Verwaltung und Molkereimarge 0,5 Cent
Macht zusammen 55 Cent.

Wenn die nicht länger haltbare Frischmilch über einen Euro kostet, verdient jemand 50 Cent. Vermutlich ist es nicht der Landwirt, denn dann würden alle Bauern auf Biomilch setzen. Ich wette die Margen der Bioläden sind entsprechend hoch.

Was ist der Unterschied zwischen Heumilch und Weidemilch?

Bei Heumilch dürfen Kühe nicht mit Silage und Gärfutter gefüttert werden.

Der Begriff „Weidemilch“ ist lebensmittelrechtlich nicht geregelt. Es ist unserer Fantasie überlassen, wie oft die Kühe auf einer Weide standen.

Das Prinzip Milchproduktion - Video
Destatis on Twitter: "Deutschland größter Milcherzeuger in der EU, fallende #Milchpreise #Milchgipfel https://t.co/G7bmG…

Für mehr Milchproduktion bekommt ein Milchbauer bessere Abnahmepreise. Ist mehr Milch am Markt, sinkt der Preis. Sinkt der Preis, geht es Bauern und Kühen schlecht.
Ein Bauer muss seine Milchproduktion expandieren, um nicht am Ende der Fahnestange zu erreichen.
Das ist ein Dilemma. Helfen können da nur die Kunden, die bereit sind für frische Milch und artgerechte Haltung mehr Geld zu investieren.
Da es sich nur um ein paar Cent handelt, ist es keine Frage des Geldbeutels, sondern eine Frage des Herzens. Nur zwei Minuten muss der Durchschnittsdeutsche für einen Liter Milch arbeiten.

Aldi hat den begehrten Preis "Goldener Aasgeier 2016" von der Aktion Agrar und dem Netzwerk Attac verliehen bekommen. Herzlichen Glückwunsch!

Siehe auch:
facebook.com - Milchindustrie

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