Dienstag, 22. November 2016

Reparatur Radbremse

Eigentlich war ich drauf und dran mein Rad zur Inspektion zu bringen. Dann habe ich selbst einen Reparaturversuch gestartet.
Ob dieser erfolgreich ist und wie ich es gemacht habe, erzähle ich in diesem Beitrag.

Mein Rad ist ein Stehrad, denn als Läufer bin ich gerne mehr zu Fuß als auf Rädern unterwegs. Ab und zu rolle ich es dennoch einmal heraus. Da kann es schon einmal vorkommen, dass einzelne Teile des Rads etwas unbeweglich werden.

In dem aktuellen Fall schleift meine hydraulische Magura-Julie-Bremse permanent am Hinterrad beim Fahren. Ein gutes Training mit quasi angezogener Hinterradbremse zu fahren, aber als es dann auch noch quitscht wie ein abgestochenes Schwein, weiß ich, da muss ein Fachmann her. Oh, das wird teuer, dachte ich. Vielleicht tut es auch ein Ingenieur, dem nichts zu schwör ist.

Also beim Studium lernt der Ingeniuer vor allem nur eines, wo kann ich am schnellsten mein fehlendes Wissen komplettieren. Somit machte ich eine Recherche zum Thema "Magura Bremse schleift" und siehe da, ich war nicht der Einzige mit diesem Problem. Es könne schon einmal vorkommen, dass die Kolben klemmen. Das könne daran liegen, dass systembedingt die Dichtringe - z.B. nach langen Standzeiten ohne Nutzung des Bremsen - in der Bremszange austrocknen. Dadurch vergrößere sich die Haftreibung, obwohl der Kolben sehr viel Rückzug hat, stellt jedoch nicht nach. Die
Folge ist, dass die Beläge unterschiedlich weit ausfahren und schleifen.

Was tun, sprach Zeus. Die Fachantwort heißt: Mobilisieren! Das ist wie eine Art Gymnastikprogramm nur für Bremsen. Ziel ist, dass die Bremsen wieder Kraft aufbauen und geschmeidig vor und zurück gleiten. Das geht nur mit Training und ein wenig Doping. Hinter die Bremsbacke habe ich eine Ladung Öl gesprüht. Dazu musste ich das Hinterrad abschrauben und die Bremsbacken wegklappen. Dann ging das Gymnastikprogramm los und ich habe mehrmals die Bremse betätigt - vor  und  zurück, vor und zurück und noch drei, noch zwei noch eins - Fertig! Anschließend alles wieder angebaut, den Schweiß von der Stirn gewischt und freudestrahlend konnte ich diagnostizieren, die Reparatur war erfolgreich. Wer hätte das gedacht?

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