Samstag, 30. Januar 2016

Ursachenforschung

Es gibt manche Tage da läuft einfach vieles von morgens bis abends nicht wie erwartet. Heute ging es bereits morgens los. Es hatte viel geschneit, also war Schneeschippen in den morgendlichen Ablauf einzuplanen. Dazu hole ich die Winterschuhe aus dem Schuhregal, da stürzt der Schrank in sich zusammen. Ich habe den Schrank dann wieder meisterlich hergerichtet. Letztlich schlüpfe ich die Schuhe und marschiere zum Gartentor. Allerdings komme ich dort angekommen nicht heraus, weil Schloss vereist ist. Meine Frau lässt mich dann freundlicherweise heraus per Fernbedienung. Mechanik versagt, Elektronik funktioniert. Ist es nicht sonst immer umgekehrt?
 
Dann kehre ich den Schnee vom Bürgersteig auf die Straße und als ich fertig bin, kommt ein Räumfahrzeug und schleudert einen Teil des Schnees wieder zurück auf den Bürgersteig.
Es kann nur besser werden.
 
In der Firma diskutieren wir über ein Exceltemplate mit 30 Spalten. Wir fragen uns bei jeder Spalte, ob die wirklich nötig ist. Am Ende bleibt eine Spalte übrig. Sie heißt "Ursache".
 
Das führt mich zum Thema meines Beitrags. Vergesst alles, um Euch herum. Ist etwas gut gelaufen oder schlecht. Wir sollten uns mit der Ursache beschäftigen. Einfach gesagt, aber wie komme ich auf die Ursache? Wie lässt sich die Ursache greifen und formulieren?
 
Uns helfen dabei "Warum"-Fragen. Es gilt solange zu Fragen, bis sich das Problem in Luft auflöst.
Wie konnte es dazu kommen? Warum war es nicht vermeidbar? Was führte dazu? Warum ist das alles wichtig? Wie war der genaue Ablauf?...
 
Für mich war es ein erkenntsreicher Tag und jetzt ist es Zeit für einen Lauf. In der Umkleide kommt dann die Erkenntnis, dass ich meine Laufhose vergessen habe. Egal, dann lauf ich eben in langer Unterhose. Warum? Weil es keinen Grund gibt, warum wir das Laufen wegen solcher Nichtigkeiten vertagen sollten. Wie hätte das Problem vermieden werden können? Ich hätte nicht studieren sollen. Da hat man soviele Sachen im Kopf, dass man Nichtigkeiten wie eine Laufhose einfach vergisst. Beim Studium habe ich eines gelernt: Fragen! Was steht mir zur Verfügung und wie lässt es sich auf ein Problem anwenden.
 
 
Wer nach dem "Warum" fragt, muss die Hosen herunterlassen.

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