Samstag, 28. November 2015

Runnibal auf Jagd nach dem Yeti

Dabei sah es heute morgen noch nach gutem Wetter aus... Jetzt schneite es. Richtiger kleiner Fusselschnee, der auch noch liegen blieb. Egal, heute war Training angesagt.
Richtig angezogen konnte gar nichts passieren.

Ich zog also meine Jeanstec Sportwear Hose aus dem Schrank, die offenbar ursprünglich aus einem Zelt von Reinhold Messner genäht worden ist. Ich habe sie schon ewig. Einfach unkaputtbar. Sie hält jeglich Schmutz, Schnee und Regen von außen ab und ist garantiert nicht atmungsaktiv. Im Winter schwitze ich nicht so viel, da hält man so etwas aus.
Trotzdem verbrauche ich viele Klamotten, denn es gebietet sich mehrlagig im Winter anzuziehen.
Obenrum hatte ich eine Regen-Windjacke von Reebok an, die halbwegs atmungsaktiv ist, leicht und keine Flocke an mich heranlässt.
So sah ich dann aus dann mit der ganzen Plastikhaut um mich herum, wie ein überdimensionales rotes Kondom, welches durch den Wald knisterte.

Im Wald ließ es sich wunderbar laufen, denn der Schnee war noch nicht besonders hoch.
Lange Strecken hatte ich keine Spuren vor mir im Schnee gefunden bis ich auf merkwürdig große Laufschuhabdrücke stieß. Da schien vor mir, nicht allzulang her, ein großer Mensch gelaufen sein. Scheinbar sogar sehr schnell, denn die Schritte lagen weit auseinander. Der Fußabdruck deutete jedoch auf einen langsamen Lauf hin. Also musste der Läufer überdimensional groß gewesen sein. Weiterhin komisch kam mir vor, dass am Berg sich die Schrittweite kaum reduzierte. Ob ich ihn wohl noch einhole? Da! Es reduziert sich jetzt doch die Schrittweite, der Läufer wird müde.
 
Was, wenn es gar kein Läufer ist? Es könnte ja auch ein Yeti sein. Ich malte mir aus, wie der Yeti mit Laufschuhen aussehen würde. Irgendwie waren die Schritte komisch. Der Yeti scheint keine Hüfte zu haben, denn die linken und rechten Fußabdrücke waren auf einer Linie zur Laufrichtung. Entweder schleudert er die Beine immer nach innen, aber das macht doch kein Mensch.
Ich lief immer schneller. Ich wollte das Wesen sehen. Wenn es Yeti ist, dann würde ich ihn vermutlich aufgrund des weißen Felles erst spät erkennen können.
Irgendwann waren die Fußspuren weg. Er muss abgebogen sein. Na dann kann ich mich jetzt auf das Training konzentrieren.
 
Just beim Auslaufen bin ich dann doch meinem Yeti noch begegnet. Er kam auf meinen Weg von der Seite eingeschwenkt. Er sah genau so gummipuppenartig wie ich aus, in der Tat riesig groß wie Saruman, und tatsächlich mit einem lustigen Laufstil, sehr langsam. Ich grüßte ihn und schaute ihm ins Gesicht. Der Mann konnte gut 30 Jahre älter als ich sein. Beachtlich, ob ich in dem Alter noch laufen kann? Jetzt, wo ich sein Alter abgeschätzt habe, möchte ich keine Kritik zum Laufstil abgeben. Das passt schon so.
Jeder von uns zog seine Wege.

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