Je mehr wir uns unserem Sport widmen,
desto mehr versuchen wir eine komplizierte Wissenschaft daraus zu
machen. Woran liegt es? Wir setzen uns ständig höhere Ziele, wollen mehr
aus unserem Körper herausholen, höher, schneller, weiter, öfter. Um
diese Ziele zu erreichen, kann man nicht einfach nur hart trainieren,
denken viele. Man muss viele Faktoren berücksichtigen: Ernährung,
Wetter, Ausrüstung, Laufschuhe, Socken, Trainingsmethode,
Zwischenzeiten, Länge und Temperatur des Duschens u.v.m. Taucht ein
Problem auf, dann wird es mit noch mehr Komplexität behandelt. Ein
Problem gelöst, drei neue Aufgaben poppen auf.
Denen
wird einzelnd nachgegangen und es wird solange weiter geforscht,
ausprobiert und nachrecherchiert, bis wir wieder uns wieder eine
vermeintliche Lösung aneignen.
Am
Anfang hatten wir als Laufanfänger nur drei Laufregeln (regelmäßig
trainieren, gute Laufschuhe, auf Körpersignale achten), heute sind es
hundert zu berücksichtigende Erfolgsfaktoren, wenn es reicht.
Dabei
muss das alles nicht sein, um wirklich gut im Laufsport dabei zu sein.
Der Laufsport ist und bleibt einfach und darin liegt der besondere Reiz.
Einfach einmal abschalten zu können und einen Schritt vor den anderen
setzen.
„Mach’s einfach! Im doppelten Sinne.“
Axel Haitzer, deutscher Marketingexperte und Autor, *1959
„Mach’s einfach! Im doppelten Sinne.“
Axel Haitzer, deutscher Marketingexperte und Autor, *1959
Menschen
neigen dazu, alles optimieren zu wollen. Dabei wird überhaupt kein
Gedanke daran verschwendet, dass die Gedankenrichtung nicht immer mehr
sein muss:
... Mehr Salbe auf die schmerzende Wade
... Mehr Gymnastik
... Mehr Abwechslung
... Mehr Vitamine
...
Wenn
eine enorme Leistung einfach und leicht erscheint, muss die
Vorbereitung hart und anspruchsvoll sein. Klingt logisch, aber manchmal
ist weniger mehr:
... weniger belastende Trainingseinheiten
... weniger verrückt machen
... weniger Ansprüche an uns selbst
... weniger selbstgemachten Stress
...
Bevor ich versuche, etwas aufwändig zu verbessern, versuche ich schlicht, etwas zu vereinfachen.
Wir
sollten einer einfachen Herangehensweise immer den Vorzug geben und
Einfachheit wertschätzen. Einfache Lösungen lassen uns oft stutzen und
zweifeln, aber ist es nicht absurder Komplexität mit Komplexität lösen
zu wollen. Wichtig ist, dass eine möglichst einfache Herangehensweise
für uns funktioniert.
Wenn sich dennoch
herausstellt, dass sich die äußeren Umstände verkomplizieren und wir
dadurch vom Prinzip der Einfachheit abweichen müssen, sollten wir stets
erklären können, warum eine einfache Herangehensweise nicht
funktioniert.
"Everything should be made as simple as possible, but not simpler."
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