Samstag, 13. Mai 2017

Sharing-Trend

Schon Jesus soll es vorgemacht haben, sein Brot zu teilen. Damit wäre er seiner Zeit voraus gewesen. In seiner Zeit, wie auch heute zählt bei vielen Menschen vor allem Besitz. Es werden täglich Dinge gekauft für den ausschließlich persönlichen Bedarf. Wenn es nicht gerade Familie oder Freunde sind, dann wird davon nichts geteilt. Besitz macht nicht glücklich und zufrieden, aber es beruhigt.

Wird das in Zukunft immer noch so sein? Es gibt bereits Menschengenerationen, denen Besitz nicht viel bedeutet. Es langt ihnen, wenn sie Nutzungsrechte erwerben können.

Dinge, die heute schon geteilt werden:
- Blogbeiträge, News, Artikel, eBooks, eZeitschriften
- Fahrräder, Autos, Schiffe, Flugzeuge, Drohnen
- Apps, Software, Cloud
- private Daten, beispielsweise Lauf- und Gesundheitsdaten
- Kleidung
...

Wie sieht es mit Sportklamotten aus?
Ist es vorstellbar, dass ich meine Laufschuhe mit anderen teile?

Bitte nicht! Aber wir könnten beispielsweise von adidas quasi ein Abo für eine bestimmte Laufschuh-Produktreihe erwerben. Ich mag zum Beispiel den adidas adios Laufschuh sehr gerne. Ich könnte mir eine Art Leasing vorstellen, wo ich automatisch ein neues Paar erhalte, wenn die vorgesehene Kilometerzahl-Laufleistung erreicht wurde. Der andere Schuh wird zurückgeschickt, aufbereitet und recycelt.
Warum wird sich der Sharing-Trend aus meiner Sicht durchsetzen. Durch das Sharing fällt nicht mehr auf, dass die Bevölkerung größtenteils gar nicht mehr die Kaufkraft hätte, Besitz neu zu erwerben. Ein nagelneuer VW Touran kostet 45.000 Euro. Soviel verdienen manche Bürger noch nicht einmal im Jahr. Nach drei Jahren ist der Wagen nur noch 15.000 Euro wert, wenn er den Straßenverkehr überlebt hat und noch im guten Zustand ist.

Aus der Not wird eine Tugend. Monatliche Raten sind überschaubar und kalkulierbar für den Kunden und den Anbieter. Es gibt weniger Schwankungen durch Angebot und Nachfrage am Markt. Mit Sicherheit ist Sharing auch nachhaltiger.
Besitzen 40 Prozent der Deutschen mittlerweile quasi nichts? Teilt Ihr diese Meinung?

Individuelles Besitz- und Konkurrenzdenken verhindert Teilen.

Ein Drittel der Befragten der Studie "ZukunftsMonitor" kann sich vorstellen, auf Eigentum zu verzichten und Produkte lieber zu teilen.
Ebenfalls ein Drittel kann sich vorstellen, statt eigener Kleidung Kleiderleihangebote oder Kleider-Flatrates zu nutzen.
Das wäre in der Tat technischen Geräten wie Wearables ebenso denkbar. Diese sind in der Anschaffung verhältnismäßig teuer und halten nur eine begrenzte Lebenszeit durch.
Es wäre vorteilhaft, wenn wir alte Geräte nach einer Zeit gegen Neuentwicklungen der Marke austauschen könnten.
Wer will schon sein ganzes Leben mit einer Smartwatch von vor sechs Jahre herumlaufen?
Ich vermute, der ein oder andere Sportausrüster wird darüber schon kräftig nachdenken.

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