Montag, 19. Dezember 2016

Auf dem Laufband

Eigentlich wäre ich als Läufer die ideale Käuferzielgruppe für ein Laufband. Das Argument für Laufbänder: wir können unabhängig vom Wetter trainieren.
Lange Zeit war ich auch ein Schönwetterläufer. Das hat allerdings dazu geführt, dass ich im Winter ein lange Laufpause eingelegt habe, denn die Schlechtwetterwahrscheinlichkeit ist da sehr groß.
Diesen Winter bin ich durchgelaufen - beinahe jeden Tag bei jedem Wetter. Um trotzdem ein wenig Komfort zu haben, habe ich mir verschiedene Klamotten für jedes Wetter zugelegt. Ob es regnet, schneit oder Eis liegt, Runnibal ist ante portas.

Übrigens geht es auch Indoor ohne ein Laufband.

Andere investieren lieber in Maschinen, wie Laufbänder. Wenn diese benutzt werden, gibt es ein paar Punkte zu beachten.

Vernünftige Laufbänder gibt es ab 1.000 €. Diese haben in der Regel eine größere Lauffläche, stärkere Motoren und sind besser gedämpft. Aber es entstehen weitere Folgekosten. Mit jedem Lauf wird Strom benötigt.
Auf dem Laufband sollten wir leichte Schuhe mit wenig Dämpfung anziehen, weil der Untergrund ja bereits gedämpft ist. Da Laufen auf dem Laufband einfacher ist, sollten wir 1 bis 2 Prozent Steigung einstellen. Es fehlt ja der Windwiderstand und zum anderen bewegt sich ja das Laufband und unterstützt damit die Laufbewegung.

Wenn jemand Bahnlaufen schon langweilig vorkommt, dann ist Laufbandlaufen noch die Steigerung. Also raus an die frische Luft. Das schont den Geldbeutel und bringt voran.

Gerade in der ungemütlichen kalten Jahreszeit neigt der Sportinteressierte dazu, auf alternatives Trainingsmöglichkeiten auszuweichen, die wir Indoor machen können.
Laufbandtraining ist ziemlich anstrengend, denn das Laufband hat zwar ein frei wählbares Tempo, einmal eingestellt, zwingt es den armen Läufer zu immer gleichen Tempo. Während wir bei einem Waldlauf bewusst oder unbewusst das Tempo ändern, sind wir auf dem Laufband gezwungen immer gleich intensiv zu laufen. Insbesondere bei schnellen und anstrengenden Läufen erfordert dies eine gewisse Konzentration.
Beim Laufbandtraining wird der Fuß flacher aufgesetzt und der Unterschenkel zu stark angehoben.
Um Zeiten vergleichbar mit Freiland-Läufen zu machen, sollte am Band ein Steigungswinkel von 1 Prozent eingestellt werden.
Allerdings zwingt uns diese Einstellung zu einer unnatürlichen Bewegung, die unsere Gelenke und Sehnen belastet.
Wenn Ihr Videos aufnehmen könnt, dann eignet sich das Laufband sehr gut, um Euren Laufstil aufzunehmen und später am Bildschirm zu analysieren.
Eventuelle Fuß-, Beinfehlstellungen, Armarbeit, Haltung, etc. können so selbst einmal wahrgenommen werden.

Das Schöne am Laufbandtraining ist, dass wir unseren Lauf jederzeit beenden können. Bei einem Lauf im Freiland müssen wir stets an unseren Ausgangspunkt zurückkehren und können uns verlaufen.
Manchen ist Laufbandtraining zu langweilig und verbinden es mit einem Tanz (Video1, Video2).

Ballet geht natürlich auch:
Balette Dance on treadmill

Wer auf Laufbandtraining verzichtet und dafür lieber in der freien Natur läuft, spart 0,5 Tonnen Ressourcen. Jeder Deutsche nutzt durchschnittlich 40 Tonnen Ressourcen. Dabei wären 8 Tonnen für die Umwelt verträglich.

Siehe auch:
Fitnessstudio: Zehn Typen von Laufband-Läufern - SPIEGEL ONLINE
outsideonline.com - Treadmill vs. outside running
ncbi.nlm.nih.gov - A systematic review and Meta-Analysis of Crossover Studies Comparing Physiological, Perceptual and Performance Measures Between Treadmill and Overground Running.
ncbi.nlm.nih.gov - A 1% treadmill grade most accurately reflects the energetic cost of outdoor running.
physiology.org - Energetics and mechanics of human running on surfaces of different stiffnesses
thedigitalhacker.com - Treadmill-buying-guide: Es gibt auch Laufbänder, die gar kein Strom brauchen.
mdpi.com - A Proposed Method to Assess the Mechanical Properties of Treadmill Surfaces: Treadmills are significantly more shock absorbing, which means more mucle work is necessary.

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