Sonntag, 16. Februar 2025

Der Zuschauer von Roland Hebesberger

Im Laufe der Zeit bekomme ich mehr und mehr den Eindruck, dass das Buch "Der Zuschauer" in der Welt der Krimis und Thriller mit richtig frischen Ideen aufwartet. Oft ist in diesem Genre ein Katz und Maus Spiel beschrieben, doch der Autor Roland Hebesberger geht anders vor. Hier sitzt der Zuschauer in der zweiten Reihe. Er beobachtet und inszeniert nicht nur aus sicherer Entfernung, er ist auch Sicherheit. Wobei sich mir schon der Eindruck erweckte, dass die Person bereits in Erscheinung getreten ist. Nein, nicht als Gärtner, aber genau das Rätselraten macht das Buch so interessant. Ich weiß genauso viel als Leser wie die Ermittler und Profiler. Hier gibt es keine erweiterten Hinweise, indem der Leser die Sicht und Handlungen des Täters miterlebt und einen Wissensvorsprung hat.

Was mir etwas negativ zu Beginn des Buches auffiel, ist, dass sich Beschreibungen zum Tathergang sehr oft in den Unterhaltungen wiederholen. Klar für die wechselnden Dialogteilnehmer im Buch ist es natürlich neu, aber für mich als Zuschauer - ähh, ich meine Zuleser war es eher nervig. Ebenso, passiert dies als Schweinemaske berichtet, Jan wiederholt das dann unnötigerweise noch einmal wie eine Schallplatte mit einem Sprung. Kennt vermutlich keiner, aber sei's drum, die Handlung kommt jedenfalls in Fahrt. Niemand ist sicher! Sicher ist nur, dass es spannend ist. Und ja ich überlege mir, so ein Szenario ist nicht ganz aus der Luft gegriffen. Es gibt soviele Wege, Lust zu empfinden, für die einen reicht es, ein Buch zu lesen, wo Menschen sterben, für andere müssen real Menschen sterben. Zum Glück kann ich sagen, dass ich nicht gerade ein Krimifan bin. Da muss ein Buch schon gut sein, damit ich durchhalte. Lustig fand ich, wie immer wieder die Wurst in Szene gesetzt wird. Ein unwichtiges Detail, aber irgendwie charakteristisch für das temporeiche Buch, bei der dem es quasi um die Wurst und viele arme Würstchen ging.