Sonntag, 8. Dezember 2024

Der Knie Neustart: Knieschmerzen einfach loswerden von Martin Koban

 Interessant fand ich die Belastungsschichten. Darin ist sehr gut erkennbar, dass mit zunehmender Belastungsdauer akute Verletzungs- und Überbelastungs-Bereiche sehr nah aneinander liegen und gleichzeitig die Belastungsgrenze abnimmt.

Begrifflichkeiten werden nicht genau definiert, z. B Intensität. Intensität ist typischerweise als Prozentsatz der maximalen Last definiert. 

Praktisch fand ich auch die Schmerzskala.

Die Schmerzskala richtig angewendet zeigt über Schmerz klagenden Männern wie mir, dass der eigene Schmerz auf einer Skala von 1-10 ja eher lächerlich ist. Das heisst nicht, ich sollte ihn ignorieren, aber man muss muss nicht gleich in Panik verfallen und drei Ärzte aufsuchen. Mir gefällt der Ansatz im Buch, dass die beste Medizin Sport ist, insbesondere gezielte regelmäßige Übung und Geduld. So schnell wie es gekommen ist, geht es auch meist wieder weg. Wenn nicht, dann übermorgen oder er ist auszuhalten. Schmerzdiktatur sollten wir jedenfalls nicht dulden. Wie wahr, ohne Schmerz keinen Preis. Reimt sich zwar nicht, aber ich mache mir einen Reim draus.

Mehr Leistungsfähigkeit und Robustheit können wir nachhaltig nur über Jahre aufbauen. Das kann ich aus eigener Erfahrung bestätigen. Das Buch ist nicht kein klassisches medizinisches Lehrbuch, sondern ein unidirekter Erfahrungsaustausch. Es richtet sich sicherlich vorwiegend an Menschen mit Problemknie, doch die Ratschläge sind allgemeingültig und übertragbar.

Zum Buch gibt es eine Webseite von Martin Koban für weitere Informationen und Übungen.

Doch auch im Buch gibt es in der zweiten Hälfte sehr vielseitige und einfach durchzuführende Übungen.

Zusammenfassend lässt sich sagen, das ich mich dem Autor anschließe: Einfach machen und loslegen. 

Samstag, 30. November 2024

Tokpela: Im Raum jenseits aller Grenzen von Wolfram Weisse

 "Tokpela: Im Raum jenseits aller Grenzen" ist ein Werk, das Lesern eine Welt vermittelt, die sowohl fremd als auch erschreckend vertraut erscheint. Der Titel, inspiriert von den spirituellen Konzepten der Hopi-Kultur, deutet bereits an, dass es sich um ein Buch handelt, das sich nicht nur mit physischen, sondern auch metaphysischen Reisen auseinandersetzt.

An manchen Textstellen weiß ich nicht aufgrund des Texts, ob der Erzähler, eine dritte Person, oder der Protagonist gerade denkt. So auch an dieser Stelle wo behauptet wird, dass der Mensch anfällig für Illusion und Täuschung wäre. Tiere wären soviel besser in der Wahrnehmung. 

Da muss ich wohl einhaken, dass die vermeintlich geringere Wahrnehmungsfähigkeit und alles was damit erfolgt, eine Stärke des Menschen ist. Lieber eine eingebildete Gefahr frühzeitig wahrnehmen und reagieren, als nur bei gesicherter Informationslage handlungsfähig zu sein. Zudem sind Tiere sehr spezialisiert, sie können nicht alle alles besser wahrnehmen als der Mensch. Anmerken möchte ich auch, dass mangelnde Wahrnehmung auch ein Schutz vor Informationsflut sind. Unser Gehirn ist raffiniert, es nimmt viele Dinge wahr, selbst im Schlaf, aber sie gelangen nicht unbedingt in unser Bewusstsein, oder lösen eine Körperreaktion aus. 

Gefallen habe ich an manchen Formulierungen, wie: ich bin nicht überrascht zu meinem eigenen Erstaunen.

Das könnte quasi auch ein Resümee zum Buch sein. Es ist schon sehr erfinderisch geschrieben, aber wer den ersten Band gelesen hat, der kennt den Autor bereits.

Das Lesen des ersten Bandes ist nicht zwingend erforderlich, um diesen Band zu verstehen. Es gibt ja genügend Ausführungen, dass selbst Vergessliche und Andersgläubige schnell sich zurechtfinden.

Es wäre jedoch schade, wenn ein Leser den ersten Band verpasst.

Am Anfang des Bandes gibt es den Hinweis, dass manches, was wir im zweiten Band lesen, unglaublich erscheint, und obwohl ich Anfangs geschmunzelt habe, denn so eine Warnung gab es in der Stadt der Bücher auch und es hat mir nicht geschadet, muss ich hier nun bestätigen, dass die Geschichte genau das ist, also nicht übertrieben. So unglaublich, dass sie auch wahr werden könnte. Stellenweise war ich etwas verloren, denn es gibt wenig neue Erkenntnisse auf den Seiten. Es bleibt lange geheimnisvoll. Dafür gibt es viele Details zu Personen, Geschichte, Organisation, etc. Dadurch leidet ein wenig der Vortrieb der Geschichte und mich würde nicht wundern, wenn der eine oder andere aussteigt. Ich denke, das Buch ließe sich noch gut einkürzen, ohne dass maßgebliche Inhalte abhanden kämen. Die Buchidee ist jedoch überzeugend und unerwartet anders als der erste Band.

Wer ein wenig für Science und Fiktion übrig hat, der oder die wird gefallen an dem Buch haben.

Die Geschichte verwebt Science-Fiction-Elemente mit tiefgreifenden philosophischen Fragen. Im Zentrum steht die Erkundung des Raumes „jenseits aller Grenzen“, sowohl im wörtlichen als auch im übertragenen Sinn. Der Protagonist begibt sich auf eine Reise, die nicht nur in unbekannte Sphären führt, sondern auch die inneren Grenzen von Bewusstsein und Identität auf die Probe stellt. Die Verbindung von Technologie und Spiritualität wird hierbei zu einem zentralen Thema, und die Erzählung fordert dazu auf, die Begrenzungen unseres Denkens zu hinterfragen.

Dem Autor gelingt, eine Atmosphäre zu schaffen, die zwischen Fremdartigkeit und Vertrautheit oszilliert. Die Beschreibungen des Raumes und der Begegnungen mit fremden Wesenheiten sind visuell kraftvoll und voller Symbolik. Dabei bleibt die Sprache jedoch zugänglich, sodass auch weniger philosophisch bewanderte Leser das Werk genießen können.

Eine Stärke des Buches liegt in der Balance zwischen Handlung und Reflexion. Die Reise des Protagonisten wird nie rein theoretisch, sondern bleibt durch konkrete Erlebnisse und Herausforderungen greifbar.

"Tokpela: Im Raum jenseits aller Grenzen" ist ein Werk, das nicht nur unterhalten, sondern auch zum Nachdenken anregen möchte. Es ist ideal für Leser, die sich für die Schnittstellen von Philosophie, Spiritualität und Science-Fiction interessieren. Wer bereit ist, sich auf die ungewöhnlichen und oft fordernden Konzepte einzulassen, wird mit einer nicht überraschenden und doch inspirierenden Leseerfahrung zum eigenen Erstaunen belohnt.

Mittwoch, 16. Oktober 2024

Der Ring der Bettler: Die Palneor-Saga 2 von Benjamin Keck

Nach den Gruben geht es jetzt in die Stadt Itar. Ein Rachefeldzug ohne Feld und ohne Zug. Eher zu Fuß und durch die Geheimtüren in der Stadtmauer, dunkle aber leuchtende Wege, vorbei an Messers Schneide, durch verschiedene Dörfer, Kneipen, also ich habe längst die Orientierung verloren. Google Maps hilft in diesem Fall nicht weiter. Da braucht der Leser schon Glyphen für einen nie strumpf werdenden Verstand trotz der Schläge auf den Hinterkopf. Nein, ein Thriller ist es nicht, wo ich mir die Fingernägel abkaue. Das Buch ist auf eigentümliche Weise amüsant. 

Die Helden der Geschichte sind wie immer locker und unbekümmert drauf. Beim Lesen hatte ich den Eindruck, als würden sie bildlich pfeifend, ununterbrochen plappernd und unbekümmert hopsend an den Gefahren vorbeihuschen. Die Dialoge sind ebenfalls flapsig und endlos. Somit wird der impossiblen Mission ein wenig Härte genommen. Wohlgemerkt bei dem Autor Benjamin Keck habe ich schon andere Bücher gelesen, wo mir das Blut beim Lesen ins Gesicht gespritzt ist. Ein Feind der Kameraden kommentiert passend, dass die Truppe einem Witz entsprungen ist. Und Mitstreiter titulieren sie als Trödeltassen.

Witzige Ideen baut der Autor auf dem abenteuerlichen Pfad ein, die sich wohl in keinem Fantasy Roman finden. Alles ist möglich, sogar das Verschwinden in der Dunkelheit. Nur kein Science-Fiction. 


Ich lese von Marzipan und frage mich, wie das wohl schmeckt. Eine Kugel nach der anderen verschwindet, und ich sitze hier und schaue in die Röhre. Überhaupt ist viel von Essen die Rede. 


Erwartet hatte ich ein direktes Eindringen in die Sphären des Bösewichts, um ihn abzulösen, doch das Buch lässt es ruhig angehen. Mit Vorbereitungen eines Plans, vielen Umwegen, Zwischenfälle, und der Plan war mir nicht klar, aber ist auch nicht wichtig, weil es am Ende sicherlich Plan B sein wird, vermutete ich.

Bleibt abschließend zu sagen: Sundag hätte das Buch lesen sollen. Nicht ich.

Jedenfalls gibt es noch einen dritten Teil. Die Palneor-Saga ist somit noch nicht abgeschlossen. Alle guten Dinge sind drei.

Fohramoos