Mittwoch, 16. Oktober 2024

Der Ring der Bettler: Die Palneor-Saga 2 von Benjamin Keck

Nach den Gruben geht es jetzt in die Stadt Itar. Ein Rachefeldzug ohne Feld und ohne Zug. Eher zu Fuß und durch die Geheimtüren in der Stadtmauer, dunkle aber leuchtende Wege, vorbei an Messers Schneide, durch verschiedene Dörfer, Kneipen, also ich habe längst die Orientierung verloren. Google Maps hilft in diesem Fall nicht weiter. Da braucht der Leser schon Glyphen für einen nie strumpf werdenden Verstand trotz der Schläge auf den Hinterkopf. Nein, ein Thriller ist es nicht, wo ich mir die Fingernägel abkaue. Das Buch ist auf eigentümliche Weise amüsant. 

Die Helden der Geschichte sind wie immer locker und unbekümmert drauf. Beim Lesen hatte ich den Eindruck, als würden sie bildlich pfeifend, ununterbrochen plappernd und unbekümmert hopsend an den Gefahren vorbeihuschen. Die Dialoge sind ebenfalls flapsig und endlos. Somit wird der impossiblen Mission ein wenig Härte genommen. Wohlgemerkt bei dem Autor Benjamin Keck habe ich schon andere Bücher gelesen, wo mir das Blut beim Lesen ins Gesicht gespritzt ist. Ein Feind der Kameraden kommentiert passend, dass die Truppe einem Witz entsprungen ist. Und Mitstreiter titulieren sie als Trödeltassen.

Witzige Ideen baut der Autor auf dem abenteuerlichen Pfad ein, die sich wohl in keinem Fantasy Roman finden. Alles ist möglich, sogar das Verschwinden in der Dunkelheit. Nur kein Science-Fiction. 


Ich lese von Marzipan und frage mich, wie das wohl schmeckt. Eine Kugel nach der anderen verschwindet, und ich sitze hier und schaue in die Röhre. Überhaupt ist viel von Essen die Rede. 


Erwartet hatte ich ein direktes Eindringen in die Sphären des Bösewichts, um ihn abzulösen, doch das Buch lässt es ruhig angehen. Mit Vorbereitungen eines Plans, vielen Umwegen, Zwischenfälle, und der Plan war mir nicht klar, aber ist auch nicht wichtig, weil es am Ende sicherlich Plan B sein wird, vermutete ich.

Bleibt abschließend zu sagen: Sundag hätte das Buch lesen sollen. Nicht ich.

Jedenfalls gibt es noch einen dritten Teil. Die Palneor-Saga ist somit noch nicht abgeschlossen. Alle guten Dinge sind drei.

Fohramoos