Dienstag, 6. März 2018

4. Tag der Hamburg Marathon Vorbereitung 2018

"What happened yesterday is history. What happens tomorrow is a mystery. What we do today makes a difference."
Nick Saban

Das heutige Programm:
  • Gymnastik 24 min
  • Radfahren 10,5 km
  • Laufen 12 km
Wer hier meine Vorbereitung verfolgt, ist bestimmt überzeugt, dass sie nur aus Trainingsqualen besteht. Ich kann jedoch auch positive Seiten an einem Marathon abgewinnen. Im Unterschied zu einem 10km Wettkampf laufe ich nicht gegen eine Konkurrenz. Beim Marathon laufe ich für mich selbst. Nicht aus medizininischer Sicht, denn da ist ein Marathon eher schädlich.

Ich weiß, dass tausende Starter vor mir ins Ziel laufen und auch tausende Läufer nach mir. Erstens geht es um das eigene Ankommen und zweitens um eine gute Zeit. Was eine gute Zeit ist, definieren wir selbst.
Vermutlich ist beim Marathon deswegen so eine gute Stimmung, weil jeder für sich selber läuft oder für ein Bier am Ende des Laufes.

Nicht wenige sind aus Jux und Dollerei dabei. Sie haben eine Bierwette verloren oder in einer Läuferzeitschrift gelesen, dass Marathon die Königsdisziplin für Läufer ist.

Es ist in der Tat ein Extremsport. Und für Extremsport ist extrem viel Training notwendig.
Selbst bei guter Vorbereitung ist es ein Kunst am Tag des Wettkampfs, sich nicht so zu überfordern, so dass der Körper bleibende Schäden hat.

"Don't beat yourself. That's the worst kind of defeat you'll ever suffer."
John Wooden

Oder man schraubt seine Ziel sehr tief und wandert die Strecke. Ich mache in der Tat meine Ziele an meinem Trainingsfortschritt fest. Am kommenden Wochenende mache ich einen langen Lauf - sehr lange und langsam.

Ich weiß nicht, was mir mehr weh tut, dass langsam laufen oder die Dauer.

Zum Glück gibt es beim Marathon immer eine Gruppe von Läufern, die ich überholen kann.
Das fängt schon auf dem ersten Kilometer an und zieht sich bis zum 42ten durch.

Beim 10km-Lauf konsoldiert sich das Feld nach ersten Hälfte. Überholungen finden sehr selten statt. Es ist eine Motivationsquelle. Umgekehrt wirken Überholungen eher negativ auf die Motivation.
Beim Marathon nimmt man die schnelleren Läufer nicht wirklich zur Kenntnis. Man weiß, die Strecke ist lang und viele überschätzen sich. Nicht wenige sehen wir wieder, humpelnd, kotzend, kriechend.

Erfahrungsgemäß wird es bei mir bei 30 Kilometern eng. Beim Zehnkilometerlauf teilt sich die Spreu vom Weizen bereits auf dem ersten Kilometer. Beim Marathon sind es die letzten 10 Kilometer.

Daher sollten wir bei der Renneinteilung, die Aufmerksamkeit darauf legen, was für eine Geschwindigkeit wir ausgelaugt, kaputt und mit schmerzenden Muskeln und Bändern auf den letzten 10 Kilometern noch laufen können.

Woran liegt das? Die meisten Läufer haben die Strecke bis 30 Kilometer in der Vorbereitung trainiert. Alles was danach kommt, ist ein unbekanntes Terrain.

Es ist schon eine komische Disziplin. Jeder läuft 30 Kilometer ein und der ganze Umfang zählt nichts. Einzig und allein die letzten zehn Kilometer zählen.

Am Ende gibt es beim Marathon nicht nur einen Gewinner, sondern ganz viele. Im Zielbereich auf der Ruhewiese ist die Stimmung allerdings nicht ausgelassen, sondern jeder meditiert vor sich hin. Völlig erschöpft, stolz, mit verklärtem Blick und hungrig sitzen und liegen die Läufer herum.
Am liebsten würde man sich gleich wieder zum nächsten Marathon anmelden.

Jedes Aufstehen wird zu einer besonderen Herausforderung. Der nächste Tag wird schlimm.

10kmlauf.blogspot.de - Es muss nicht weh tun

Keine Kommentare: