Sonntag, 4. März 2018

2. Tag der Hamburg Marathon Vorbereitung 2018

Heute habe ich ein ähnliches Programm wie gestern auf dem Programm:
Gymnastik 25 min
Radfahren 20km
Laufen 20,4 km

Warum macht man das?

Better tomorrows come from hard work today

"Der Marathon ist ein sehr langweiliger Wettkampf."
Emil Zatopek

Nein, langweilig habe ich einen Marathon nie empfunden. Man weiß nie, was auf den nächsten 5 Kilometer passiert. In einem Moment kann es einem gut gehen und dann aus heiterem Himmel fällt es einem schwer. Noch dazu gibt es um einen herum genug Gefahren, die die volle Aufmerksamkeit benötigen: Bordsteine, fallengelassene Flaschen, querschießende Läufer, Läufer die plötzlich stehen bleiben und vieles mehr.

"There are no short cuts. If you want to do something special, there's a price to pay."
Tom Thibodeau

Es gibt jedoch auch andere positive Ablenkung: Zuschauer, Bands, Stimmung, schöne Laufstrecken, andere Verrückte um einen herum.

Im Grunde habe ich beim letzten Marathon-Lauf mehrere Phasen durchlebt. Zum Glück nicht diese Phasen: 8-stages-of Marathon

Steif wurde es erst ab 26 Kilometer. Ich fühlte, dass meine Sehnen und Bänder kein abruptes Ausweichmanöver mehr zuließen. Dies war auch bis zum Ende der Strecke nicht mehr nötig, denn das Läuferfeld dünnte sich aus und ich lief wie auf Schienen. Eine Steigerung des Tempos war nur auf dem letzten Kilometer möglich.

Einen Vorteil werde ich diesmal haben. Ich werde in einem Starterfeld ganz vorne starten und nicht das Feld von hinten aufräumen müssen. Das hatte mich unendlich viel Kraft gekostet, da ich zu unterschiedlichen Geschwindigkeit gezwungen war und die ersten 30 Kilometer einem Intervalllauf glichen.

Doch die Vorbereitungszeit war beim letzten Mal bereits eine Woche zu kurz. Jetzt wird sie sechs Wochen kürzer sein.

youtube.com - Der Spendenmarathon - Pastewka
youtube.com -  Der Laufunfall - Pastewka

Meine wichtigste Aufgabe wird es sein, beim 30 Kilometer Vorbereitungslauf zu ermitteln, welche Durchschnittsgeschwindigkeit ich Laufen kann. Das Tempo sollte von mir von Anfang bis Ende durchgehalten werden - kein Einbruch, keine Zwischenspurts, keine Intervalle. Es sollte einem Flow entsprechen. Dies ist ganz essentiell, denn die meisten Läufer gehen zu schnell an und laufen die erste Hälfte über ihre Verhältnisse, da sie bis 20 Kilometer auch trainiert haben. In der zweiten Hälfte gehen sie dann ein oder laufen gegen die berühmte Mauer. Sie verlieren ihren ganzen bisher erarbeiteten Zeitvorsprung und noch mehr.


Aktuell weiß ich, dass ich die Marathon-Distanz noch nicht in den Beinen habe. Aber das heißt noch nichts: I CAN'T = I Certainly Am Not Trying.

In den kommenden Wochen muss ich ein bestialisch anstrengendes Training überstehen. Erholen kann ich mich in der Tapering-Woche vor dem Marathon. Ich muss so schnell wie möglich von 10 auf zumindest 30 kommen. Tempo ist mir diesmal egal. Die Vorbereitungszeit ist zu kurz für höhere Ansprüche. Diesmal geht es nur darum, verletzungsfrei durch diesen Lauf zu kommen. Schneller als die ganzen Wanderer auf dieser Strecke werde ich allemal sein.

Also nicht nur der Marathon, sondern auch die Vorbereitungszeit ist somit sehr spannend. Wer sie als langweilig empfindet, macht etwas falsch - vielleicht zuviel Vorbereitungszeit.

Gesund ist das ganze Vorhaben nicht und es ist auch verrückt eine solche Aktion zu starten. Aber genau das macht den Marathon so aufregend.

Selbst ich, der sehr sparsam ist, scheue keine Kosten, um an einem Marathon teilzunehmen, zu dem man mich eingeladen hat. Die Fahrt- und Hotelkosten übersteigen das Marathon-Startgeld.

Freiwillig würde ich so etwas nie machen, aber ich habe diesen Startplatz gewonnen. Einem geschenkten Gaul guckt man nicht ins Maul. Man nimmt ihn einfach ohne zu maulen und zeigt ein glückliches Gesicht an der Startlinie, Zwischendurch und beim Zieleinlauf.

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