Laufen in der Toskana

In der Toskana sind Radwege und Wanderwege eher selten. Die Läufer, die ich gesehen  habe, laufen auf der Landstraße. Der Asphalt, die Abgase der Autos und die extremen langen Steigungen und Gefälle machen aus meiner Perspektive nicht gerade Lauffreude. Aber wenn man es nicht anders gewohnt ist, macht einem das nichts aus. Die schöne Landschaft ist schon entschädigend.

Bisher hatte ich gedacht, Laufen kann ich überall - im Stadtpark, im Wald, auf dem Sportplatz und im Feld, aber in der Toskana viel mir die Motivation sehr schwer. Dies liegt vor allem an den gebotenen Wegen in der freien Natur.

Die Feldwege sind entweder sehr knubbelig, staubig oder steil. Zudem sind kaum Rundtouren hinzubekommen. Das heißt auf einer 10 Kilometer muss ich in der Regel 6 Kilometer Straße laufen, wenn ich nicht die gleiche Strecke wieder zurück will.
Die Straßen sind sehr befahren, da jeder Einheimische und Tourist für die kleinsten Erledigungen das Auto nimmt. Keine Geschäfte, Restaurants und Sehenswürdigkeiten sind wirklich in Fußreichweite.

Es gibt Wege für die Bewirtschaftung der Oliven- und Weinhänge, aber weniger klassische gut begehbare Wanderwege.

Um in ein Naturschutzreservat mit Wanderwegen zu kommen, muss ich das Auto bewegen. Gefunden habe ich die Laufgebiete La Poggiona bei Scandicci, Parco Mediceo bei Pratolino und Riserva Naturale Castelvecchio bei San Gimignano. Letzteres konnte ich nicht mehr selbst testen, da der Urlaub ein Ende hatte.

In der Toskana fährt man lieber Rennrad oder Mountainbike, wenn man sich sportlich betätigen will. In vielen Dörfchen sind Brunnen, wo die Trinkflaschen wieder aufgefüllt werden können. Bei über 30 Grad hatte auch ich eine Trinkflasche dabei.

Ich habe auf der Straße ein paar Läufer gesehen, aber beneidet habe ich sie nicht. Es ist mitunter schon sehr gefährlich auf den Straßen, denn die meisten Fahrer überschätzen die Sicherheit ihres Autos. Man sieht kaum ein Auto, welches nicht Beulen und Schrammen hat.

Hinzu kommen die Autoabgase. Die meisten Autos sind hier sehr klein und untermotorisiert. Sie werden mit Vollgas die Berge hinauf oder hinab getrieben. Die Autos hinterlassen eine regelrechte Giftwolke, die durch die sauerstoffarme Hitze verstärkt wird.

Das alles hört sich so an, dass die Toskana eher ein Grauen für Läufer ist. Nun ich habe nur einen kleinen Ausschnitt der Toskana gesehen. Ein Lichtblick ist die wundervolle toskanische Landschaft. Es ergeben sich immer wieder Ausblicke in die Landschaft, die einfach malerisch sind. Pinien, sonnenverbrannte Wiesen, Olivenbäume, Berge, Täler, Burgen flankieren die Straßen.

Ich habe von zwei Laufstrecken jeweils ein Video gedreht, dann bekommt ihr selbst einen Eindruck.

Was aber sehr gut geht ist Schwimmen. Wir hatten einen großen Pool für uns. Schwimmen wirkt bei mir wie Gymnastik. Alles wird gelockert, da Arme, Rücken und Beine bewegt werden.

In der mittelalterlichen Stadt Siena gibt es eine Festung. Dort kann man gut seine Runden drehen. Die Bäume spenden Schatten. Von der Festung aus eröffnen sich herrliche Weitblicke in Umgebung und es gibt ein Fitnessstudio im Freien.

Siehe auch:
runtastic.com - Running on vacation